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Die Mongolen (Mogol, Meng, Menggu) haben einst ein Weltreich erobert, das vom Japanischen Meer bis nach Schlesien reichte und sind dann wieder zurückgefallen zu einem Volk, das zwar nach wie vor in Zentral-und Ostasien weite Gebiete bewohnt, aber insgesamt nur 5,8 Millionen Angehörige zählt. Verteilt sind die Mongolen heute auf zwei Staaten, auf die Republik Mongolei (Äußere Mongolei) mit 2,4 Millionen und auf die VR China, wo rund 3,5 Millionen dieses Volkes in der nach ihnen benannten Inneren Mongolei wohnen. Die Burjäten und die Kaimücken sind zwar ebenfalls Mongolen, werden aber als eigene Nationalitäten innerhalb der Russischen Föderation geführt und sind daher eigens registriert. Die heute in der Republik Mongolei gesprochene mongolische Sprache beruht auf dem Chalka-Dialekt und wurde dort unter sowjetischem Einfluss bis 1994 mit kyrillischen Buchstaben geschrieben. Inzwischen sind die Mongolen wieder zur mongolischen Eigenschrift zurückgekehrt, die schon Dschingis Khan aus der uigurischen Schrift hatte entwickeln lassen. In China hatte diese „Hoheitsschrift“ neben dem Chinesischen ohnehin alle Jahrhunderte überdauert. Sprachwissenschaftlich rechnet man das Mongolische zur mongolischen Sprachgruppe der altaischen Sprachfamilie. Sie ist jedoch in eine Reihe von Dialektgruppen aufgespalten. Bis zur Gegenwart betreiben die Mongolen Viehwirtschaft auf nomadischer Grundlage, indem sie mit ihren Pferden, Kamelen, Rindern und Schafen von Weideplatz zu Weideplatz ziehen. In der Inneren Mongolei haben allerdings viele von ihnen bereits einen Arbeitsplatz in der Industrie gefunden. In das Licht der Geschichte traten die Mongolen erst im 10. bis 12. Jahrhundert, als sie unter dem Namen Kitai (Kitan, Khitan, Qidanl in Nordchina große Territorien eroberten und das Liao-Reich gründeten. |
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