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Duisburg Als ein Wiedersehen mit Königsberg, als einen Besuch in ihrer Vergangenheit, von der sie schon fast alles vergessen hatte, bezeichnete Lea Rabin, Witwe des 1995 ermordeten israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin, ihren Besuch im Museum Stadt Königsberg in Duisburg. Sie war in Königsbergs Patenstadt gekommen, um der Einweihung des nach ihrem Mann benannten Platzes vor der zukünftigen Synagoge der Städte Duisburg, Mülheim, Oberhausen beizuwohnen.
Beim Empfang im Duisburger Rathaus für Lea Rabin und ihre Tochter Dalia Rabin-Pelosoff im Beisein von Jehudi Menuhin (der inzwischen verstorben ist), Ignatz Bubis , Altoberbürgermeister Josef Krings und anderen Persönlichkeiten sprach Oberbürgermeisterin Bärbel Zieling von dem gemeinsamen Bemühen der Stadt Duisburg und der Stadtgemeinschaft Königsberg, im Museum Stadt Königsberg die Erinnerung an Königsberg, der Geburtsstadt von Lea Rabin, geb. Schloßberg, festzuhalten. Als Geschenk erhielt Lea Rabin einen Stahlteller, der mit vier in Silber gefaßten Bernsteinstücken verziert war.
Im Museum schauten Mutter und Tochter sich die Ausstellung an, ehe man sich im Vortragssaal über die Kindheit von Lea Rabin unterhielt. Im Alter von fünf Jahren war ihre Familie 1933 über Riga nach Palästina gegangen. Lea Rabin, die gut deutsch spricht, erzählte den anwesenden Mitarbeitern im Museum von solchen Eindrücken, die ihr haften geblieben waren. Diese wiederum zeigten ihr Bilder und Texte, die Auskunft gaben über ihre Familie und über die jüdische Gemeinde in Königsberg. Von dem Betreuer des Museums, Lorenz Grimoni, erhielt die weit über die Grenzen Israels bekannte Witwe den neuesten Museumskatalog, das Buch von Ronny Kabus über "Juden in Ostdeutschland", verschiedene Bilder, einen Stadtplan von Königsberg sowie Königsberger Marzipan. Lea Rabin versprach, wenn es die Zeit erlaubt, zur fünfzigsten Wiederkehr der Patenschaft Duisburgs für die Stadtgemeinschaft Königsberg im Jahre 2002 erneut nach Duisburg zu kommen. L. G.
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