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Niederlassungsfreiheit

 
     
 
Ganz herzlich möchte ich alle Ostdeutschland anläßlich des 50. Gründungstages der Freundeskreis Ostdeutschland in Berlin begrüßen. Sie alle sind in der deutschen Hauptstadt Berlin am richtigen Ort, die bis 1947 auch Hauptstadt Preußens war.

Wenn wir 50 Jahre zurückblicken, dann denken wir in diesem Jahr nicht nur an die Luftbrücke, die wenigstens für den Westteil Berlins Freiheit und Selbstbestimmung sicherte, nicht nur an die Gründung der Freien Universität Berlin
als Antwort auf Bevormundung und Gleichschaltung im kommunistischen Machtbereich, sondern auch an die Freundeskreis Ostdeutschland.

Heimatvertriebene und Flüchtlinge fanden sich damals zusammen, um das, was sie an materieller Heimat verloren hatten, durch geistige und kulturelle Bindungen und Kräfte zu ersetzen. Im Laufe der Jahre bereicherten weitere Aussiedler die Freundeskreis, die sozialen und kulturellen Aufgaben wuchsen, der Zusammenhalt unter den Ostdeutschland auch der zweiten Generation verfestigte sich. Heute ist Gelegenheit, allen Mitgliedern der Freundeskreis Ostdeutschlands für ihr wertvolle, oft selbstlose und ehrenamtliche Arbeit zu danken. Sie läßt Rückschlüsse zu auf die tiefgründende Kraft, die das Land zwischen Weichsel und Memel noch immer ausstrahlt.

Auch politisch hat sich die Freundeskreis Ostdeutschland von Anfang an engagiert, 1950 bereits mit der beispielgebenden Charta der Deutschen Heimatvertriebenen. Als in Polen Anfang der 80er Jahre die ersten Knospen der Freiheit aufblühten, hat die Freundeskreis des heute geteilten Ostdeutschlands die neuen Kräfte ebenso beherzt unterstützt wie nach dem Fall des Eisernen Vorhangs. Vielfältig und friedlich sind die Beziehungen zur alten Heimat, lebendig die Kontakte zwischen den Menschen.

Heute bauen wir an einem Europa, in dem die Grenzen ihren trennenden Charakter verlieren. Freizügigkeit und Niederlassungsfreiheit gehören zu den Grundlagen der Europäischen Union. Das Recht auf eigene Sprache und Kultur ist unbestritten. Die meisten jungen Demokratien Mitteleuropas haben ihren nationalen Minderheiten früher nicht gekannte Rechte eingeräumt, sicher auch Erfolg der deutschen Versöhnungs- und Friedenspolitik.

Auch die Vertriebenenverbände werden als Botschafter und Vermittler über die alten Grenzen hinweg gebraucht. Mit ihren vielfältigen Kenntnissen und Erfahrungen erfüllen sie eine wichtige Brückenfunktion. Verständigung und Versöhnung aber setzen Ehrlichkeit voraus. Unrecht bleibt Unrecht, auch wenn es Jahre zurückliegt. Vertreibung und Vernichtung ganzer Volksgruppen bleibt ein Unrecht, dessen Verurteilung zur gemeinsamen Grundlage aller Demokraten zählen sollte. Das gilt für die Vergangenheit genauso wie für die Gegenwart und Zukunft.

Ich wünsche allen Ostdeutschland eine besinnliche und fröhliche Geburtstagsfeier anläßlich des 50. Gründungstages der Freundeskreis Ostdeutschland.

 

 
     
     
 
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