|
Die Nigerianer – im Gegensatz zu den Nigrern im Nachbarstaat Niger – sind die Staatsangehörigen der Bundesrepublik Nigeria, die mit 133 Millionen das bevölkerungsstärkste Land Afrikas darstellt. Das seit 1960 unabhängige Land war vorher eine britische Kolonie und hat seit dieser Zeit das Englische als Amtssprache beibehalten. Der flächengroße Staat wird immer wieder von ethnischen und religiösen Auseinandersetzungen erschüttert, denn der Vielvölkerstaat schließt eine Reihe sich feindlich gegenüberstehender Stämme ein. 12 Bundesstaaten haben im Norden die Scharia (islamische Rechtssprechung) eingeführt. Von den insgesamt 434 Ethnien, die in Nigeria beheimatet sind, können die HausaFulani mit 21 % mit anderen hamitischen und tschadohamitischen Völkern (Tuareg, Kanuri) im Norden an erster Stelle genannt werden. Es folgen dann: Ibo (18 %), Ibibio (6 %), beide im Südosten. Als starke Volksgruppe im Südwesten sind die Yoruba mit 21 % vertreten. Die Sprachenvielfalt wird innerhalb Nigerias in Anbetracht der kleineren Ethnien, die Hunderte zählen, nur durch das Englische und das Französische sowie durch folgende, regional verbreitete Umgangssprachen überbrückt: Yoruba, Igbo, Ful, Hausa, Edo, Ibibio, Kanuri, Efik, Ijaw, Nupe, Tiv und Urhobo. Religion: 45 % Muslime, 26 % Protestanten, 12 % Katholiken, 11 % afrikanische Christen in Freikirchen, 6 % Anhänger von Naturreligionen. Nigeria ist ein bedeutendes Erdölland. 94,2 % seiner Exporterlöse entfallen auf Erdöl und 3,9 % auf Erdgas. Die stürmische industrielle Aufwärtsentwicklung in den Jahren 1970-2000 lockte rund 5 Millionen Gastarbeiter aus den Nachbarstaaten und aus Asien nach Nigeria, denn auch der Bergbau spielt eine bedeutende Rolle. Im Norden des Landes steht die Tierhaltung im Vordergrund, im Süden der Feldbau. Angebaut werden Mais, Reis, Hirse, Yams, Erdnüsse und Tabak. Im Westen findet man Kakao-Plantagen, im Mittelwesten Kautschukbaum-Pflanzungen. |
|