Norweger

Das nordgermanische Volk der Norweger stellt mit einem Anteil von fast 96 % das Staatsvolk von Norwegen dar, das über 4,5 Millionen Einwohner zählt. Die norwegische Sprache bildet mit dem Isländischen und dem Färoischen den westnordischen Zweig der nordgermanischen Sprachgruppe. Mit überwiegender Mehrheit gehören die Norweger der Evangelisch-Lutherischen Kirche an, die auch Staatskirche ist. Nach der Reformation wurde das Dänische um 1600 als Kirchen-, Schul- und Rechtssprache eingeführt, da seit dem Ende des Mittelalters Norwegen mit Schweden vereinigt war. Aus dem durchaus verwandten Dänischen drangen nun sehr viele Wörter und Sprachwendungen in die norwegische Sprache ein. 1814 wurde dann Norwegen von Dänemark an Schweden abgetreten, von dem es sich dann 1905 friedlich wieder trennen und einen selbstständigen Staat errichten konnte. In dieser Zeit erwachte der Wunsch nach einer Sprachreinigung – mit dem Ergebnis, dass zwei norwegische Sprachen entstanden. Zuerst wurde die sog. Buchsprache geschaffen, Bokmäl, auch Riksmäl genannt, die auf der norwegischen Stadtsprache beruht. 1853 schuf Ivar Aasen dann die auf älteren Mundarten beruhende Landsmäl, auch Nynorsk (Neunorwegisch) genannt. Beide Sprachen sind seit 1907 gesetzlich gleichberechtigt. Zu dem flächengroßen, langgestreckten Königreich Norwegen gehören auch Spitzbergen und einige andere hoch im Norden gelegene Inseln, während das von Norwegen aus besiedelte Island schon früh dänisch wurde und seit 1944 eine eigenständige Republik ist. Die Lebensgrundlage der Norweger ist der Fischfang, die norwegische Seeflotte und die umfangreiche Erdöl- und Erdgasförderung neben der heimischen Industrie und der wenig bedeutenden Landwirtschaft.