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Harry ist ein alter mürrischer Mann, der keinen an sich herankommen läßt. Wirklich? Seine Enkelin Emily schafft es manchmal mit ihrer kindlichen Unbekümmertheit, diese Barriere zu überwinden. Harry liebt dieses kleine Mädchen, kann es aber nicht zeigen. Wie er überhaupt Probleme hat, seine Gefühle anderen Menschen gegenüber zu offenbaren. Davon weiß auch sein Sohn Bob, der Vater von Emily, ein Lied zu singen. Als Harry eines Tages stirbt, hinterläßt er Emily das Haus, das er mit eigener Hände Arbeit errichtet hat und in dem er mit Frau und Kindern einst glücklich war. Der alte Mann hinterläßt aber auch drei eigenhändig gebundene Bücher, in denen er Gedichte gesammelt hat, Gedichte, die beim ersten Lesen kaum einen Sinn ergeben. Erst beim genaueren Studium entdecken Emily und ihre Mutter Laura, daß sich mehr verbirgt hinter diesen Versen eines
verwirrten alten Mannes. Sie entdecken Paßwörter, die zu Briefen führen, verborgen in Harrys Computer. Die Briefe, adressiert an Emily, richten sich jedoch vor allem an seine eigenen Kinder Bob und Michelle. In ihnen offenbart Harry seine Gefühle und Gedanken, erzählt von der Liebe zu seiner viel zu früh verstorbenen Frau und gibt - nicht nur Emily - weise Ratschläge für das Leben. Nicht zuletzt durch die Lektüre dieser Briefe gelingt es auch Bob, wieder auf den rechten Weg - und zu seiner Frau - zu finden. Mit "Briefe für Emily" hat Camron Wright ein zauberhaftes Buch geschrieben, das zu Herzen geht und nachdenklich stimmt. o-n
Camron Wright: "Briefe für Emily", Scherz Verlag, Frankfurt am Main, 2003, geb. 254 Seiten, 16,90 Euro |
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