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Die polynesischen Ureinwohner der im Ostpazifik gelegenen Oster-Insel sind nach neuesten Erkenntnissen im 4. Jh. n. Chr. auf das kleine einsam gelegene Eiland eingewandert und ernährten sich vor allem durch Fischfang. Noch vor der Entdeckung durch den holländischen Admiral Roggeveen 1722 huldigten die neolithischen Insulaner der Sitte, riesige Statuen aus Tuffstein zu Ehren verstorbener Häuptlinge aufzustellen, wobei von den 702 entdeckten Riesenfiguren einige bis zu 82 Tonnen wiegen konnten. Aufgespalten in verschiedene Stämme, traten die Stammesoberhäupter in einen ruinösen Wettbewerb beim Aufstellen dieser Steine, so dass die gesamten Palmenwälder der Insel abgeholzt wurden, denn man brauchte zum Transport der Kolosse gewaltige Holzstämme, auf denen sie vom einzigen Steinbruch zu ihren Plattformen gerollt werden konnten. Diese Abholzung vernichtete die Lebensgrundlage der Eingeborenen, so dass mörderische Bürgerkriege ausbrachen. Die wenigen tausend Überlebenden wurden dann im Jahre 1862 noch einmal dezimiert, als die Regierung von Peru in mehreren Kidnapper-Aktionen Schiffe voller Osterinsulaner verschleppen ließ, um sie beim Abbau der Guano-Vorkommen einzusetzen. Als auf Grund einer Intervention Frankreichs die wenigen Überlebenden aus Peru auf die Osterinsel repatriiert wurden, schleppten diese die Lepra ein, die fast die gesamte Inselbevölkerung tötete. 1888 annektierte Chile die Insel und verpachtete das Land an private Schafzüchter. Die Osterinsulaner fristeten lange am Rande der Schafzuchtfarmen ein kärgliches Leben, bis christliche Missionare und eine gewandelte Einstellung der chilenischen Behörden ihre Situation allmählich verbesserten. Inzwischen ist der Tourismus dabei, die Insel zu einem regelrechten Freilichtmuseum umzugestalten, mit allen materiellen Vorteilen und kulturellen Nachteilen für die noch ca. 1800 Mitglieder zählenden Osterinsulaner. |
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