Portugiesen

In Portugal selbst wohnen heute rund 10,2 Millionen Portugiesen (Portugais), im Ausland noch weitere 4 Millionen, vor allem als Gastarbeiter in westeuropäischen Staaten. Das Portugiesische jedoch wird von rund 200 Millionen Menschen gesprochen, besitzt den Rang einer Weltsprache und verdankt seine weite Verbreitung dem einstigen portugiesischen Kolonialreich. Staatssprache ist Portugiesisch heute in Brasilien, Angola, Mosambik, Cabo Verde, Guinea-Bissau, Saö Tome und Principe und seit 2001 auch in Ost-Timor. Nach einem alten Namen Portugals (Lusitania) werden diese Staaten lusophon genannt Im Laufe der Geschichte sind viele Völker durch Portugal gezogen und haben an der Entstehung des portugiesischen Volkes und Volkscharakters mitgewirkt. Ursprünglich war Portugal von den Iberern bewohnt, dann kamen die Kelten, 400 Jahre lang ausschließlich die Römer, von denen die Portugiesen ihre Sprache, das Ibero-romanische, als wichtigstes kulturelles Erbe übernommen haben. Nach dem Abzug der Römer besetzten die Westgoten das Land, nach deren Sturz die islamischen Mauren aus Nordafrika. Im Zuge der Rückeroberung wurde 1143 das Königreich Portugal gegründet, das bereits 1250 die Mauren vollständig vertreiben konnte. Die spanische Expansion zwang das Land in eine Personalunion mit Spanien von 1580-1640. Parallel zu dieser Entwicklung verlief jedoch der Aufbau des riesigen portugiesischen Kolonialreiches (vor allem in Brasilien), das erst 1975 mit der Aufgabe der afrikanischen Kolonien Angola und Mosambik sein Ende fand. Seit dem 3. Jh. n. Chr. christianisiert, verzeichnet die Republik Portugal heute 93 % Katholiken, die restlichen 7 % teilen sich zahl- reiche religiöse Minderheiten.