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Am 1. Mai ist es soweit - Zypern tritt der EU bei. Ganz Zypern? Vielleicht, denn vor der Aufnahme aller Zyprioten steht die Frage nach der Einheit und Zukunft der Insel. Eine Volksabstimmung am 24. April entscheidet über das Schicksal des türkischen Nordzypern, dem griechischen Süden ist der Beitritt bereits sicher.
Nach dem Scheitern der Verhandlungen über eine Wiedervereinigung der Insel unterbreitete der Generalsekretär der Vereinten Nationen,
Kofi Annan , den Delegationen beider Volksgruppen den Vorschlag getrennter Volksabstimmungen - quasi als letzte Chance für den türkisch besetzten Norden. Mit einem fünfmal so hohen Lebensstandard haben die Griechen im Süden wenig vom Beitritt des Nordens zu erhoffen, zumal die Rückkehr und Entschädigung der einst aus dem Nordteil vertriebenen Griechen nicht vorgesehen ist. So liegt es letztendlich in der Hand der griechischen Mehrheit, über den Beitritt des Nordens zu entscheiden. Da angesichts der Lasten der Beitrittswelle für die EU so bald wohl keine weiteren Kandidaten aufgenommen werden, könnte es Zyperns letzte Chance auf Einheit und Zugehörigkeit zur Union sein. Es zeichnet sich allerdings ab, daß der Süden sich verweigert und Europa um einen Konflikt reicher wird.
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