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Reizvolle Tänzerin oder wie aus Henriette Hiebel La Jana wurde

 
     
 
La Jana war gebürtige Österreicherin, geboren am 24. Februar 1905 in Mauer bei Wien als Henriette Hiebel, wuchs aber in Frankfurt/Main auf und besuchte auch dort die Schule. Eine Mitschülerin, die zum Kinderballett des Frankfurter Operhauses gehörte, weckte das Interesse der Achtjährigen für den Tanz. Die vernünftigen Eltern ließen sie vertrauensvoll gewähren. Auch die Schwester durfte ihrem Wunsch, Sängerin zu werden, folgen. La Jana wurde Tanzelevin am Frankfurter Operhaus. Erste tänzerische Aufgaben folgten. Der Name La Jana, dieser wohlklingende Künstlernahme, den sie sich zulegte, wurde langsam bekannt. Schließlich wagte sie sich aus dem Rahmen Frankfurts hinaus und trat in den Kurhäusern von Nauheim, Wiesbaden und Homburg auf. Der Beifall war groß, sie fühlte aber, daß er mehr ihrer natürlichen Grazie und ihrem Anmut galt als ihrer Leistung. Sie empfand überhaupt ganz deutlich, daß ihr noch etwas fehlte, die seelische
Beziehung zum Tanz. Diese innere Unzufriedenheit brachte die entscheidende Wendung, sie führte zu einer Vertiefung des Ausdrucks und einem neuen beglückenden Aufbau. Bewußt wandte sie sich vom klassischen Ballett ab und formte ihren eigenen freien Stil, der von starkem, freudigem Erleben getragen war.

In Dresden konnte sie für eine erkrankte Revuetänzerin einspringen und hatte großen Erfolg. Bald folgte ein Erfolg auf den anderen, eine Revue löste die andere ab, und immer war La Jana der große Schlager. Sie wurde zur international bekannten Revuetänzerin, gab Gastspiele in Schweden, Wien und London. Monatelang trat sie im Londoner Palace-Theater in der Revue „Streamline“ auf. Spaltenlang berichteten die Zeitungen über sie. Auf eine Einladung der österreichischen Botschaft in London hin tanzte sie vor der höchsten Aristokratie Englands. Unter den Gästen befand sich auch das damalige englische Königspaar. Als sie am Londoner Savoy-Theater engagiert war, erreichte sie aus Deutschland die Verpflichtung für die Rolle der Tänzerin „Yester“ in dem „Truxa“-Film (1937). Die beiden nächsten Filme, „Der Tiger von Eschnapur“ und „Das indische Grabmal“ schrieben ihr als „Maharani“ eine indische Note vor.

Auf einer Wehrmachtstournee holte sie sich eine schwere Rippenfellentzündung. La Jana starb am 13. März 1940 in Berlin an Herzversagen. Die Uraufführung ihres letzten Films „Stern von Rio“ sollte die Tänzerin nicht mehr miterleben.

 
     
     
 
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