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Als das Königtum gestürzt wurde, behielten die Römer dennoch einen ’König’ (rex), der aber nur noch religiöse Aufgaben hatte, die zudem noch zusehends weiter reduziert wurden (rex sacrorum, König der Opfer). Diese politische Fiktion sollte nach der Vorstellung der Römer den Fortbestand der beiden Herrschaftsformen gewährleisten und die gefährliche Situation verhindern, die bei den Göttern die radikale Abschaffung des Königtums hervorrufen hätte können, das bislang als Band zwischen ihnen und den Menschen bestand. Es handelte sich also um einen für die römische Geisteshaltung recht aufschlußreichen Gewissenskonflikt.
Der rex sacrorum mußte aus den Reihen der Patrizier stammen, durfte keine Magistratur ausüben und war insbesondere für den Kult des Janus, des Gottes des Beginns, zuständig. |
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