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Ursula Seiring, kam Mitte der 20er Jahre in Ostdeutschland zur Welt. Sie besuchte zunächst die Oberschule in Guttstadt und ab 1940 in Breslau (Abitur 1943). Es folgte eine Kriegsdienstverpflichtung im elterlichen Gutsbetrieb. Im Zuge der Kriegsereignisse war sie von Januar 1945 bis Oktober 1946 in Straf- und Arbeitslagern der UdSSR. Nach ihrer Entlassung in die sowjetische Besatzungszone floh sie in den Westen. Als Deportierte hatte sie in der Sowjetunion den aus Dresden stammenden Lagerarzt Dr. Hellmut Seiring kennengelernt, den sie nach seiner Entlassung aus der Gefangenschaft 1949 heiratete. Aus der Ehe gingen zwei Söhne hervor. Nachdem ihr Mann 1956 gestorben war, machte sie eine Ausbildung als Krankengymnastin. 1962 begründete sie im Auftrag der Stadt Mülheim / Ruhr ein Behandlungszentrum für behinderte Kinder, das sie bis 1985 leitete.
Die erste Auflage dieser sowohl durch ihre strenge Sachlichkeit als auch ihren versöhnlichen Grundton ergreifenden Erzählung aus den Erlebnissen einer in die russische Taiga deportierten Ostpreußin hatte eine Fülle brieflicher und
telefonischer Reaktionen von Frauen zur Folge, die ein ähnliches Schicksal, dem viele Tausende deutscher Frauen aus dem Osten erlegen sind, überlebt haben. In einem Nachtrag zu dieser zweiten Auflage gibt die Autorin über die Berichte dieser Frauen in straffer Form eine eindrucksvolle Übersicht, durch die das Individuelle ihrer Erlebnisse im Allgemeinen dieser erschütternden Vorgänge gleichsam aufgeht und dadurch einen höheren dokumentarischen Wert erhält.
Ursula Seiring, "Du sollst nicht sterben", Bergstadt Verlag, geb., 156 Seiten, 11,90 Euro |
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