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Russischer Zoll schikaniert Helfer

 
     
 
Unverholen, so die AWO-Mitarbeiterin Antje Kranz, habe der Zoll am Grenzübergang Heiligenbeil von ihr und ihren ebenfalls der AWO angehörenden Mitfahrern 4.000 US-Dollar dafür gefordert, daß er den Kleintransporter und den Zwölf-Tonnen-Laster passieren läßt. Das eine Mal hätten die Russen eine Bescheinigung über die Fahrtauglichkeit der Fahrzeuge verlangt, ein anderes Mal zwar den Laster aber nicht die AWO-Kräfte hineinlassen wollen. Weil sie das Schmiergeld nicht zahlen wollten und konnten und von den Schikanen die Nase voll hatten, verzichteten die Schleswig-Holstein
er schließlich auf den Grenzübertritt. Zuvor habe allerdings der Schulleiter aus Insterburg, der sie an der Grenze hatte in Empfang nehmen wollen, die Zöllner mit Goldschmuck bestechen müssen, damit diese ihre Drohung nicht wahr machten, den Konvoi eine Woche im Niemandsland sitzen zu lassen.

Das Auswärtige Amt hat inzwischen bestätigt, daß es beim Grenzübertritt häufig Probleme gibt. "Selbst wenn der Transport ordnungsgemäß angemeldet ist, kommt es mitunter zu Zwischenfällen", räumt die AA-Pressesprecherin Antje Leendertse ein. Berichtet wird von Parkgebühren auf Zollplätzen, die leicht 100 Euro pro Nacht überschreiten sowie von Abgaben, die plötzlich statt in Rubel in Dollar erhoben werden - bei gleich hohen Beträgen und ohne Quittung.

Wenn es auch keinen absoluten Schutz vor der Willkür russischer Grenzbeamter gibt, so sollten Leser, die trotzdem Hilfsgüter ins Königsberger Gebiet bringen wollen, vorher beim Auswärtigen Amt, Referat GF 07 (Arbeitsstab Humanitäre Hilfe), 11013 Berlin, Telefon 030/50002296, die elfseitigen "Transporthinweise für humanitäre Hilfslieferungen aus der Bundesrepublik Deutschland in die Russische Föderation, die übrigen Staaten der GUS und die baltischen Staaten" anfordern oder im Internet nachlesen, dort zu finden unter der Adresse " http://www.auswaertiges-amt.de/www/de/infoservice/download/pdf/ hh/merkbl_transport.pdf 
 
     
     
 
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