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Es war ein fast gruseliger Fund. Hinter einer alten Trennwand in einem seit vielen Jahren verlassenen Gebäude entdeckten Bauarbeiter einen ungewöhnlichen Schatz. Während der Wiederherrichtung der alten estnischen Botschaft, die 1940 aufgegeben werden mußte, kam sie zum Vorschein - die schwarze, noch funktionstüchtige Schreibmaschine des letzten Gesandten aus Tallinn war vor der Flucht aus dem Gebäude eingemauert worden.
Bis in die letzten Tage der Botschaft hatte er auf dem Gerät der Chemnitz er Firma Kappel seine Korrespondenz und diplomatische Noten abgefaßt. Heute steht das Fundstück als Blickfang auf dem Schreibtisch der neuen estnischen Botschafterin in Berlin. Riina Ruth Kionka hat das alte Prachtstück aufpolieren lassen, so daß es zum frischrenovierten Botschaftsgebäude paßt. Schreiben wird sie selten darauf - Estland ist stolz, ein Computerland zu sein.
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