Schwieriges Thema

Als der Großvater starb, war Jannick gerade zwei Jahre alt. Die Eltern hatten ihm gesagt, der Opa sei jetzt im Himmel. Ein Satz, den der Kleine sich wohl gemerkt hatte, denn an Silvester, als die Raketen mit großem Getöse in den Himmel schossen, schaute er ihnen verwundert nach und sagte: "Opa, bumm!" Klar, der Großvater saß oben im Himmel und machte diesen unsäglichen Krach ...

Kinder und der Tod, ein schwieriges Thema, das Erwachsene selbst kaum bewältigen können. Wie erklärt man, daß ein Mensch nicht mehr da ist? Nicht nur mal eben verreist f

ür ein paar Wochen oder umgezogen in eine andere ferne Stadt, sondern verschwunden für immer und ewig. Der im Kongo geborene Lehrer Patrick Gilson suchte vergeblich nach einem Buch, das Kindern das Thema Tod und Sterben näher bringt. Seinen Schülern an einer belgischen Schule bot er schließlich einen "Workshop" zu diesem Thema an, und gemeinsam erarbeitete man eine Geschichte, die nun auch in deutscher Übersetzung vorliegt. Die Einnahmen für dieses Buch, das im Brunnen Verlag Gießen erschienen ist, sollen an karitative Organisationen gehen, die sich für schwerkranke Kinder einsetzen. Die Geschichte von Anna und Tim, die in dieselbe Klasse gehen und sehr gut befreundet sind, könnte jeden Tag und an jedem Ort geschehen. - Eines Tages kommt Anna nicht mehr zur Schule; sie ist sehr krank, hat Krebs. Die Kinder, vor allem aber Tim, besuchen sie im Krankenhaus. Jeden Tag ist Tim bei seiner Freundin, liest ihr aus ihrem Lieblingsbuch "Der kleine Prinz" vor. Eines Tages zeigt sie ihm einen fernen Stern: "Bald werde ich weggehen, und wir können nicht mehr zusammen sein. Dann hast du den Stern als Erinnerung."

Mit Wenn ich nicht mehr bei dir bin, bleibt dir unser Stern (32 Seiten, durchgehend vierfarbig illustriert von Claude K. Dubois, gebunden, 11,90 Euro; ab 6 Jahre) ist eine sehr einfühlsame und kindgerechte Darstellung des Themas Tod und Abschied gelungen.