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In vielen Bundesländern sind die großen Ferien bereits vorüber. Die Menschen sind an ihren häuslichen Her zurückgekehrt. Anderen steht die Rückkehr aus fernen Gefilden noch bevor. Und einig machen sich erst in wenigen Wochen auf die Reise. Voller Vorfreude und ein wenig mitleidi betrachten sie die bereits Heimgekehrten. Wer es geschickt anstellt, der kann von seine Urlaubsstimmung durchaus ein wenig mit hinüberretten in den oft als graues Einerle verschrienen Alltag. Bunte Fotos, ein stimmungsvolles Buch, eine bestimmte Musik, ja, auc eine Flasche Wein, mit der man in den Ferien den Abend krönte, können darüber hinwe trösten, daß die schönste Zeit des Jahres schon wieder vorüber ist. Vor allem aber is es eine gewisse Gelassenheit, die man als "Souvenir" mitbringen kann.
Seit Jahrhunderten zieht es die Menschen fort aus ihrem Alltag. Schon Joseph vo Eichendorff jubilierte: "Und so nahm ich die Geige von der Wand, ließ Rechnungsbuch Schlafrock, Pantoffeln, Pfeifen und Parasol liegen und wanderte, arm, wie ich gekomme war, aus meinem Häuschen und auf der glänzenden Landstraße von dannen. Ich blickte noc oft zurück; mir war gar seltsam zumute, so traurig und doch so überaus fröhlich, wi ein Vogel, der aus seinem Käfig ausreißt."
Was ist es, das die Menschen immer wieder treibt, die gewohnte Umgebung zu verlasse und auf Reisen zu gehen? "Das ist das Angenehme auf Reisen, daß auch da Gewöhnliche durch die Neuheit und Überraschung das Ansehen eines Abenteuer gewinnt", erkannte Johann Wolfgang von Goethe. Mascha Kaléko aber warnte: "De Sehnsucht nach dem Anderswo kannst du wohl nie entrinnen: Nach drinnen, wenn du drauße bist, nach draußen, bist du drinnen."
Die Suche nach einer anderen Zeit, nach einem anderen Raum treibt die Menschen an. Die Suche ist wichtig, das Erkunden neuer Umgebungen, die Begegnung mit neuen Menschen, nich das Finden. "Der Weg ist das Ziel." Und so mancher begegnet auf einer solche Reise auch sich selbst, erkennt seine eigenen Fähigkeiten, aber auch seine Grenzen Schließlich befand schon der vielgerühmte Freiherr von Knigge: "Zum Reisen gehör Geduld, Mut, guter Humor; Vergessenheit aller häuslichen Sorgen und daß man sich durc kleine widrige Zufälle nicht niederschlagen lasse." (Zitate aus Auf & davon. Da Buch vom Fernweh. Pattloch Verlag, München. 48 Seiten mit Farbfotos von Holger Baumann 14,90 DM).
Reisen öffnet Türen in eine andere Welt. Diese Welt liegt nicht immer Tausende vo Kilometern von unserem Wohnort entfernt. Oft genug beginnt das Abenteuer schon um die Ecke. Man muß nur genau hinsehen und offen sein für neue Begegnungen. Peter van Lohuizen
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