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Die Singhalesen sind die zahlenmäßig stärkste Volksgruppe auf Sri Lanka mit 15,5 Millionen Angehörigen. Da sie im 5. Jahrhundert v. Chr. aus dem hoch im Norden Indiens gelegenen Bengalen zugewandert sind, sprechen sie eine indoeuropäische Sprache. Dieses Singhalesische ist auch Amtssprache in Sri Lanka. Gleichzeitig ist es eine wichtige Literatursprache, in der vor allem viele buddhistische Texte verfasst sind. Nach der Einwanderung auf die Insel Ceylon unterwarfen die Singhalesen die autochthonen Wedda, wurden selbst aber bald von den drawidischen Tamilen in die Berge abgedrängt. Im 3. Jh. v. Chr. übernahmen sie den Buddhismus in der Form des Hinayana und standen daher in der Folgezeit sowohl gegen die hinduistischen Tamilen als auch gegen die später ebenfalls vordringenden Muslime in Abwehrhaltung. Abwehrkämpfe fochten sie gegen europäische Kolonialherren (Portugiesen, Niederländer und Briten) ebenfalls aus, konnten jedoch bis zum Jahr 1815 das unabhängige Königreich von Kandy aufrechterhalten. Die britische Kolonialherrschaft endete 1948 und die Namensänderung (von Ceylon in Sri Lanka) erfolgte 1972. Die neugewonnene Freiheit wurde jedoch bald überschattet durch die Angriffe der hinduistischen Tamilen gegen die Zentralregierung, die von den Singhalesen dominiert wird. Bisher erwiesen sich die Abmachungen zu Waffenstillstand und Frieden stets als brüchig. |
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