Somalier

Das äthiopide Volk der Somalier mit rund 12 Millionen Angehörigen ist auf vier Staaten verteilt: Somalia, Djibouti, Kenia und Äthiopien. Die Hauptmasse von etwa 9,5 Millionen lebt in der Republik Somalia, wo die Somalier gut 95 % der Gesamtbevölkerung ausmachen. Das Somali ist dort auch Amtssprache. Man rechnet das Somali zum kuschitischen Zweig der afroasiatischen Sprachfamilie. In den weiten Wüsten und Steppengebieten ihres Siedlungsraumes am Osthorn Afrikas durchziehen viele Somalier noch heute als Voll- oder Halbnomaden die recht trockenen Weideländer und bauen in den Flusstälern Mais, Sorghum, Reis, Bohnen, Bananen und Zuckerrohr an. Die als kriegerisch geltenden Somalier gründeten bereits im 13. Jahrhundert an der nördlichen Somali-Küste den Staat Yifat-Adal, der bis zum 16. Jahrhundert eine ständige Bedrohung für das christliche Äthiopien darstellte. Zum räumlichen Expansionsdrang der Somalier kam ihr Glaubenseifer als fanatische Muslime mit entsprechendem Missionswillen. Ende des 19. Jahrhunderts teilten die Kolonialmächte das Gebiet der Somalier unter sich auf. Großbritannien, Italien und Frankreich zogen ihre Grenzlinien durch das heutige Somalia, auch Äthiopier sicherte sich ein Territorium. 1960 wurde Somalia unabhängig, 1977 das kleine Djibouti, als die Franzosen abzogen. Bis zur Souveränität ihres Landes hatten die Somalier auf vielfältige Weise gegen die Kolonialherren gekämpft. Nach der Unabhängigkeitserklärung aber begannen die Kämpfe der Klans gegeneinander, dann kam der Krieg gegen Äthiopien und selbst nach dessen Beendigung ist der innere Frieden stets brüchig geblieben.