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Spielveranstaltungen

 
     
 
Die Einrichtung öffentlicher Spiele geht schon auf die Gründung Roms zurück. Diese konnten aus Wagenrennen , Gladiatorenkämpfen, Naumachien , Jagden sowie Theaterstücken bestehen. Die öffentlichen Spiele wurden durch den Magistrat (Prätoren , Ädile ) ausgerichtet, doch konnten auch Privatleute Spiele veranstalten. Die durch die öffentlichen Spiele veranlaßten Aufwendungen trug der Staatsschatz, doch oftmals erwiesen sich die dazu angewiesenen Beträge als nicht ausreichend, da die Magistrate miteinander um die Prachtentfaltung wetteiferten. Zur Zeit der Republik waren 60 Tage für Spielveranstaltungen vorgesehen; zu Beginn der Kaiserzeit etwa 100. Ihre Vielzahl sowie ihr wachsender Erfolg verliehen den Spielen, und hier vor allem denen im Zirkus und im Amphitheater , einen soziologischen und sportlichen Aspekt, der ihren ursprünglichen religiösen Charakter in den Hintergrund treten ließ. Denn ursprünglich wurden die ersten Spiele zu Ehren von Jupiter, Mars sowie der Göttin Robigo veranstaltet. Noch in historischer Zeit kann man den ursprünglichen religiösen Charakter erkennen, denn der Zirkus ist beispielsweise von geweihten Gebäuden umrahmt, die Theaterbauten sind oftmals Nebengebäude von Tempelanlagen und die Spiele verliefen gemäß einem strengen rituellen Zeremoniell, das bei einer Unachtsamkeit oder Nachlässigkeit verlangte, alles von vorne zu beginnen. Vor, während und nach den Spielen gab es Opferhandlungen, und die pompa circensis war eine religiöse Prozession. Die Sieger erhielten ihrer übermenschlichen Leistung entsprechende Ehrungen. Gleichermaßen sind die Anlässe, bei denen man Spiele veranstaltet, alle mit einem heiligen Anstrich versehen. Wohl bemerkt: Die Massen, die sich gegen Ende der Republik und, noch weitaus mehr, in der Kaiserzeit auf den Rängen des Zirkus und des Amphitheaters drängten, kannten gewiß nicht mehr das Gefühl, aktiv oder passiv an Kulthandlungen teilzunehmen. Die Religion war nurmehr ein bloßer Vorwand, denn wenn überhaupt noch eine Verzückung die Seelen der Zuschauer ergriff, so war es der Auftritt des Kaisers , des künftigen divus, der einen Gruß an das Volk richtete, sowie die Pracht und der Abwechslungsreichtum der dargebotenen Schauspiele.
 
     
     
 
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