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Wenn es um das Thema Ausbildung geht, so denkt man derzeit in Deutschland vor allem an das peinliche Gerangel um die Ausbildungsplatzabgabe. Hier hat sich die Bundesregierung keineswegs besonders hervorgetan, denn auch wenn das Motiv durchaus lobenswert ist, so ist das Mittel im Kampf gegen zu wenige Ausbildungsplätze doch von zu vielen Seiten - auch aus Fachkreisen und den eigenen Reihen - kritisiert worden, als daß man hier an einen durchschlagenden Erfolg glauben mag.
Wirklich lobenswert ist jedoch der beinahe unbemerkt laufende Wettbewerb "Wir suchen das Superausbildungsteam", der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit sowie dem Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger seit April Ausbilder und Auszubildende in mittelständischen Unternehmen aufruft, ihre firmeneigenen Ausbildungs-"Rezepte" einzureichen.
Ziel des Wettbewerbes ist es, der Öffentlichkeit zu vermitteln, daß das in Deutschland praktizierte duale Ausbildungssystem durchaus ein Erfolgsmodell ist, das vor allem der heimische Mittelstand stützt und fördert. Teilnehmen können alle Auszubildenden und Ausbilder von Betrieben mit bis zu 499 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von nicht mehr als 50 Millionen Euro. Die Projekte können sich mit Sozial- aber auch Wissensthemen beschäftigen. Die Wettbewerbsunterlagen sind über die Internetseite des Bundesministeriums für Wirtschaft und Arbeit ( www.bmwa.bund.de ) zu beziehen und müssen bis zum 25. Juni an die Redaktion der beteiligten Zeitungen, zu denen auch diegehört, gesandt werden, die dann je nach Interesse über einzelne Projekte berichten.
Leider hat das Bundesministerium für Arbeit und Wirtschaft inzwischen jedoch feststellen müssen, daß die Reaktionen aus dem Mittelstand, aber auch von seiten der teilnehmenden Zeitungen verhalten sind. Besonders in Mitteldeutschland finden sich kaum Teilnehmer, dabei soll doch aus jedem Bundesland ein Landessieger gekürt werden.
Wer als Ausbilder oder Auszubildender von diesem Wettbewerb diesen Artikel liest, sollte sich ernsthaft Gedanken machen, ob er nicht vielleicht eine Projektidee hat, denn die Wettbewerbsteilnahme fördert die innerbetriebliche Zusammenarbeit und kann zudem dem eigenen Arbeitgeber bei Erfolg eine unerwartete, kostenlose Publicity bringen, über die sich dieser bestimmt freut und sich möglicherweise erkenntlich zeigt.
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