|
Die älteste Stadtanlage der Neuen Welt und zugleich der Ort mit den mächtigsten Stufenpyramiden des amerikanischen Kontinents trägt den Namen Teotihuacan, zugleich ist es die Bezeichnung für eine staunenswerte Kultur, die im 2. Jh. v. Chr. begann und im 8. Jh. n. Chr. endete. Niemand weiß, welchen Namen sich die Leute von Teotihuacan selbst gegeben haben, woher sie kamen und zu welcher Sprache ihr Idiom gehörte. Glanzzeit dieser Kultur war die Zeit zwischen 100 und 600 n. Chr. Als die Azteken auf ihrem Weg nach Süden Teotihuacan passierten, war es damals schon von seinen Bewohnern aus ungeklärten Gründen verlassen worden. Beim Anblick der gewaltigen Ruinenstätte und der Sonnenpyramide nannten sie die gewaltige Anlage Teotihuacan ( „Stätte der Götter“). Diese Bezeichnung haben später die Spanier übernommen, und so kam der Name in die internationale Terminologie. Teotihuacan liegt 40 Kilometer nordöstlich von Mexiko City und zeigt heute noch genau in seinem ausgedehnten Ruinenfeld die gesamte Stadtanlage in Schachbrettform. Versorgt wurde die Bevölkerung dieser Stadtkultur durch die Erträge aus dem Bewässerungsfeldbau (Maisanbau) und durch den Handel mit dem begehrten Obsidian, der bis zu den Maya, ja selbst bis hinunter nach Mesoamerika als Tauschware geliefert wurde. Im Umkreis der Ruinenstadt kamen eine Fülle von Keramiken und Relief- und Ritzdekor zutage. Alle Arbeiten aus Stein, alle Keramiken und Wandmalereien beeindrucken durch einen kraftvollen Ausdruck und ein hohes Maß an Abstraktion. |
|