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Der zweifellos in Karthago geborene P. Terentius Afer (um 190-159 v.Chr.) war der Sklave eines Senators , der ihn ausbilden und später frei ließ. Er gehörte zum Literaturzirkel der Scipionen, und seine Theaterstücke spiegeln wahrscheinlich einige der dort diskutierten Probleme wider. Von ihm sind sechs Komödien erhalten: Das Mädchen von Andros, Der Eunuch, Die Schwiegermutter, Der Mann, der sich selbst bestraft, Phormio und Die Brüder. Wie Plautus ahmt auch Terenz die neue Komödie nach, doch interessiert er sich mehr als dieser für moralische Fragestellungen, so der Kindererziehung, und psychologische Analysen. Obschon das Komödienpersonal stereotyp war, verlieh er jeder Figur eine eigenständige Persönlichkeit, die er im Verlauf der Stücke herausarbeitete. Der allgemeine Tonfall seiner Theatralik ist ernst und wurde von der psychologischen Komödie sowie den Bürgerdramen späterer Zeit aufgegriffen, aber zu Terenz’ Lebzeiten’hatten seine Stücke weniger Erfolg als die des Plautus. Berühmt geworden ist sein Vers „Ich bin ein Mensch, und nichts Menschliches ist mir fremd“, der zum Leitwort des römischen Humanismus (humanitas) wurde. Am Ende der Republik und zur Kaiserzeit war er der meistgelesene dramatische Autor. Über seine große Nachwirkung hei Autoren des 18. Jhs. zu berichten, ist hier nicht der rechte Ort. |
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