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Theaterstücke

 
     
 
Anläßlich der ludi Romani des Jahres 240 v.Chr. wurde das erste römische Theaterstück (ludus scaenicus) des Livius Andronicus aufgeführt. Später gab es dann bei den verschiedensten Spielen Theaterstücke im Programm. Doch war bei den Römern die Freude am Theater schon weitaus älter. Der Überlieferung zufolge sollen schon 364 ludi scaenici stattgefunden haben, um die Pest abwenden zu helfen: Diese von den Etruskern veranstalteten Aufführungen bestanden aus Tänzen , Gesängen und pantomimischen Darbietungen. Den Römern aber war der Sinn eher nach einer Mischform, woraus mit der satura eine theatralische Frühform entstand. Zahlreiche Ereignisse der werdenden römischen Kultur sowie bestimmte römische Wesenszüge trugen schon seit ihrem Ursprung theatralische Züge: farbenfrohe religiöse Hochfeste, Prozessionen bei Triumphen oder um den Zirkus , Begräbnisfeierlichkeiten, lustige Einlagen bei Hochzeiten , die Neigung zur Satire und Karikatur wie auch die Freude am Wortspiel und an Beschimpfungen.

All diese Strömungen suchten ihren Ausdruck in der Komödie, deren bedeutendste Exponenten Plautus und Terenz waren. Man unterscheidet zwei Arten von Komödien: die mit griechischen Themen, die man palliatae nannte, da die Schauspieler das pallium und nicht die längere Toga trugen, sowie die mit römischen Inhalten, die togatae oder gelegentlich auch taberniariae oder trabeatae hießen, abhängig davon, ob sie in handwerklichem oder in ritterlichem Milieu spielten.

Eine ähnliche Unterscheidung gab es auch für die Tragödien, wobei hier die palliatae griechischen, die praetextae römischen Sujets sind. Die Römer ahmten die großen griechischen Tragiker, vielleicht auch manche aus hellenistischer Zeit, nach. Von den Tragödien republikanischer Zeit sind nurmehr Fragmente erhalten: Der bedeutendste Autor dieser Zeit war Accius (170-85 v.Chr.), von dem etwa vierzig palliatae und zwei praetextae namentlich bekannt sind. Nach ihm waren die Zeiten für die Tragödie, die eine beliebte und lebhafte Gattung war, weniger günstig. Zur Zeit des Augustus trug man Tragödien bloß noch in öffentlichen Rezitationen vor, und die Geschichte der Tragödie als Theaterstück endet mit Seneca .

Ab der Mitte des 2. Jhs, v.Chr. vernachlässigte man immer mehr das literarische Theater zugunsten der Schauspiele, in denen sich der Erfindungsreichtum und die parodistische Neigung der Schauspieler frei entfalten konnten und der literarischen Qualität nur wenig Wert beigemessen wurde. So setzte etwa die aus Campanien stammende Atellane stereotype Figuren ein wie Maccus, den Vielfraß, Dossenus, den Buckligen, oder Pappus, den senilen Alten. Ein einfaches Gerüst nur ermöglichte alle Arten spaßiger Improvisationskunst.

Des weiteren gab es den Mimus, eine im Grunde parodistische Mischung aus Tanz und Dialogen, wobei der ’Mimik’ eine große Bedeutung zukam, da die Schauspieler beim Mimus keinerlei Masken trugen. Es war die einzige Gattung, die Frauen als Schauspielerinnen zuließ. Obschon der textlichen Grundlage nur wenig Bedeutung zukam, bemühten sich dennoch gegen Ende der Republik vergeblich einige Autoren, den Mimus auf die Ebene einer Literaturgattung zu erheben. Aus dem Mimus ging die Pantomime hervor, die man stumm und mit Masken aufführte: Die Schauspieler mußten ihre Gefühle durch ihren Körperausdruck, durch ihre Kopfhaltung und vor allem mit Hilfe der Hände vermitteln. Diese Kunstform war während der gesamten Kaiserzeit sehr beliebt.
 
     
     
 
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