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Tib. Claudius Nero (42 v.-37 n.Chr.) war der Sohn des Tib. Claudius Nero und der Livia , die im Jahre 38 Octavian heiratete. Er begann schon in recht jungen Jahren eine politische und militärische Laufbahn.
Im Jahre 26 war er Militärtribun in Spanien und erfüllt in der Folgezeit Missionen in Armenien, Gallien , den Alpen, Pannonien und Dalmatien, wobei er seine Fähigkeiten demonstrierte. Im Jahre 12 zwang ihn Augustus seine Tochter Julia , die Witwe des Agrippa , zur Frau zu nehmen. Im Jahre 7 v. Chr. erhielt er zum zweiten Mal das Konsulat. Im Jahr darauf wurde ihm die tribunizische Gewalt für fünf Jahre zugesprochen. Doch Tiberius ging freiwillig, müde und entmutigt von familiären und politischen Intrigen, nach Rhodos ins Exil. Augustus adoptierte ihn 4 n.Chr. und nötigte ihn, seinerseits Germanicus zu adoptieren. Als Augustus dann im Jahre 14 n.Chr. starb, erkannte der Senat Tiberius all die Vollmachten zu, die Augustus auf sich vereint hatte.
Doch unter Vortäuschung ernsthafter republikanischer Absichten gab er dem Senat manche seiner Vorrechte wieder zurück.
Während der ersten zwölf Jahre seiner Herrschaft (14-23) blühte das Reich unter seiner Leitung auf, doch ab 23 übte der Prätorianerpräfekt Sejanus zunehmend Einfluß auf ihn aus. Verbittert und krank zog sich Tiberius 26 nach Capri zurück und ließ Sejanus freie Hand. Das Ende seiner Herrschaft ist düster: Im Jahre 31 ließ er zwar Sejanus hinrichten, dennoch dauerte das Regiment des Schreckens an, und mit Erleichterung nahmen die Römer die Nachricht vom Tod ihres Kaisers auf. |
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