Tigray

Die Tigray (Tigrinya, Tigrinnier) im nordwestlichen Bergland Äthiopiens (1,6 Millionen) und in Eritrea (1,8 Millionen) sind ein semitisches Bauernvolk, das in der Antike aus dem Jemen nach Nordwestafrika einwanderte und um 350 bereits das monophysitische Christentum annahm, vielfach aber später zum Islam konvertierte. In Äthiopien gehören die Tigray jedoch neben den Amhara zur staatstragenden Schicht. Die Sprache ist wie die Schrift rein semitisch. Vielfach sind die Tigray in den Bergen Äthiopiens in Höhenlagen von über 2000 Metern anzutreffen, wo sie auf teilweise terrassierten Feldern Gerste, Weizen, Hirse und Hülsenfrüchte anbauen und – wo es möglich ist – Viehzucht betreiben. Nicht zu verwechseln sind die Tigray mit den verwandten Tigre, die mit 3,7 Millionen in Nord-Eritrea eine semito-hamitische Eigensprache sprechen.