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Der Name Araber taucht zum ersten Mal in der Geschichte im Jahre 854 v. Chr. in assyrischen Feldzugsberichten auf, in denen von Kämpfen der Assyrer gegen rund 1000 arabische Kamelreiter bei Damaskus die Rede ist. Die Araber waren nachweislich als Beduinen zuerst ausschließlich auf der arabischen Halbinsel und in Syriens Wüsten beheimatet und wanderten dann mit ihren Herden in die Nachbarländer aus. Später eroberten sie große Gebiete Nordafrikas und der Iberischen Halbinsel, des Vorderen Orients sowie Mittelasiens und ließen sich in kleineren Gruppen als Kaufleute in Südasien nieder. Heute unterscheidet man zwischen den meist vorderasiatischen und nordafrikanischen Arabern, die nicht nur Arabisch sprechen sondern ihrer Herkunft nach auch ethnisch Araber genannt werden können und jenen rund 210 Millionen, die Arabisch heute zwar als Muttersprache oder Amtssprache sprechen, aber arabisierte Berber, Schwarzafrikaner usw. sind oder über den Islam die arabische Sprache kennen gelernt und übernommen haben. 380 Millionen Menschen jedoch benutzen die arabische Schrift (= 7,5 % der Weltbevölkerung), in der eine reichhaltige Literatur seit der ausgehenden Spätantike vorliegt. Arabisch ist in 22 Staaten der Erde Hoheitsschrift und daher von der UNO als Verhandlungssprache zugelassen. Seit dem Sieg des Propheten Mohammed über seine Feinde im Jahre 622 ist Arabisch die Kultsprache und Kultschrift des Islam und trägt Sakralcharakter. Mit ganz wenigen Ausnahmen sind die Araber Sunniten und das in Saudi-Arabien gelegene Mekka gilt als die heiligste Stadt aller Muslime. In den Zeiten des Kalifats lagen die Zentren des Islam und damit auch des Arabertums zuerst in Medina, Damaskus und Bagdad sowie in Cordoba und Kairo. Das schiitische Persien hat zwar seine eigene indoarische Sprache nach der Annahme des Islam behalten, schreibt jedoch seither in arabischer Schrift, während die Türkei nach dem Ersten Weltkrieg die arabische Schrift durch die lateinische ersetzte. Das gesprochene Arabisch zerfällt seit langem in verschiedene Dialekte, während die arabische Schrift von den Arabern aller Territorien leicht verstanden wird. Die Sprache selbst bildet zusammen mit dem Äthiopischen den südwestlichen Sprachzweig der Semiten. Ursprünglich teilte die Aussprache die Araber in zwei große Dialektgruppen. Die Südaraber, auch Himjariten genannt, bildeten im Jemen erste Staatswesen, es entstanden die Reiche der Minäer und Sabäer im 1. Jahrhundert v. Chr. Da jedoch der Prophet Mohammed einen nordarabischen Dialekt sprach, wurde das Nordarabische die Sprache des Koran und damit zum klassischen Arabisch, aus dem sich das heutige Arabisch entwickelt hat. Die Südaraber übernahmen daher ebenfalls das Nordarabische, das in ihren Gebieten inzwischen wieder in verschiedene Dialekte zerfallen ist. Seit dem Sturz des Kalifats 1258 in Bagdad hat sich die von den Arabern getragene politisch-kulturelle Großmacht in viele Einzelteile aufgesplittert. Die von der Arabischen Liga angestrebte politische Einheit ist bisher ein Traum geblieben. |
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