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Die Tlingit (Tlinkit, Koloschen) gehören zu den Nordwestküsten-Indianern und bewohnen den pazifischen Küstensaum von Südalaska bis Nordkanada sowie die davor gelegenen Inseln. Im Gegensatz zu den meisten Indianerstämmen des nordamerikanischen Kontinents lebten die Tlingit stets in einer Überflussgesellschaft, denn die Fischgründe der Gegend mit ihren fiordartigen Einbuchtungen waren bis zur Ankunft des weißen Mannes praktisch unerschöpflich. Die Naturreligion der Tlingit mit ihren stark schamanistisch geprägten Kulten wurde durch das Christentum im 19. Jahrhundert schon teilweise abgelöst. Durch eingeschleppte Krankheiten, vor allem durch die Pockenepidemie 1835 starb allein die Hälfte aller Tlingit. Von diesem Aderlass haben sich die Tlingit nicht wieder erholt, so dass nur noch etwa 5000 Angehörige dieses Volkes registriert werden können. Die hochentwickelte Holzschnitzkunst dieses Volkes erregte früh schon die Aufmerksamkeit sowohl der Kunsthistoriker als auch der Ethnologen. Die Sprache der Tlingit gehört zur großen Nadene-Sprachfamilie, die einen riesigen Raum bis hinunter nach Vancouver abdeckt. |
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