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In so manchen europäischen Regionen gehen Karnevals-, Fastnachts- bzw. Faschingsbräuche auf Einflüsse aus dem deutschen Kulturraum zurück.
So ziehen in der rumänischen Oberzips an den "tollen Tagen" bis heute greulich maskierte Gestalten durch die Gassen der einsamen Dörfer, und in Siebenbürgen erfreute sich bis zum Massenexodus 1990/91 der "Urzelnlauf" mit seinen an die schwäbisch-alemannische Fastnacht erinnernden Kostümen großer Beliebtheit. Eine Renaissance erleben die alten Faschingstraditionen seit kurzem in Böhmen und Mähren .
Keine urtümliche, dafür aber eine besonders farbenprächtige Form des Karnevals kann man im norditalienischen Trentino bestaunen. Im einstigen "Welsch-Tirol" hat die lange Zeit der Zugehörigkeit zu Österreich tiefe Spuren hinterlassen.
Am Ende der "fünften Jahreszeit" offenbaren sich die k.u.k.-Nostalgien in einem "Habsburger-Karneval" im Skiort Madonna die Campiglio. Dort, zu Füßen der Brenta- und Adamello-Gruppe, verbrachte das österreichische Kaiserpaar im 19. Jahrhundert gerne die Sommermonate.
Jedes Jahr zur Karnevalszeit wird diese prunkvolle Vergangenheit wieder lebendig. Diesmal stehen die festlichen Bälle und Umzüge mit zeitgenössischen Reifröcken oder Uniformen zwischen dem 1. und 10. März auf dem Programm.
Einzige Bedingung für Besucher: Alle Teilnehmer am Großen Kaiserball müssen sich "standesgemäß" kleiden. Ein Trost, daß man die prächtig-teuren Gewänder auch leihen kann. (MS)
Nähere Informationen: Verkehrsamt Madonna die Campiglio, Tel.: 0039/0465/442000, Fax: 440404, Internet: www.campiglio.net
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