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Schon seit der Gründung Roms war das Volk in drei Tribus (tribus) geteilt: Ramnes, Luceres und Tities. Man weiß nicht, ob diese Dreiteilung ethnische Gründe hatte, ob also die Ramnes Latiner , die Luceres Etrusker und die Titles Sabiner waren; ob sie auf eine territoriale Gliederung aus etruskischer Zeit zurückgeht, bei der die Ramnes etwa den Palatin, die Luceres den Coelius und die Tities den Esquilin bewohnten; oder ob es sich gar um eine indoeuropäische Dreiteilung in der Gestalt handelt, daß die Ramnes die Priester, die Luceres die Krieger und die Tities die Bauern waren. Sicher aber ist, daß es sich bei den Bezeichnungen um etruskische Worte handelt. Doch deswegen darf man diese Dreiteilung nicht zwingend auf die Etruskerkönige zurückführen.
Diese drei Tribus waren ihrerseits in 30 Kurien unterteilt, eine Zahl, die niemals geändert wurde. Servius Tullius schreibt man eine Reform zu, die vielleicht sogar wirklich auf ihn zurückgeht, nach der vier Tribus, die mit den vier Bezirken (regiones) Roms übereinstimmen sollten, eingerichtet werden sollten: Suburana, Esquilina, Palatina und Collina. Später wurden diesen städtischen Tribus siebzehn ländliche Tribus hinzugefügt, in welche die Umgebung aufgeteilt wurde. Die Zahl der ländlichen Tribus wurde nach und nach durch die Eroberungen vergrößert und erreichte schließlich 241 v.Chr. mit der Zahl 31 ihren Abschluß. Seitdem wurden die neuen Bürger automatisch in eine dieser Tribus eingeschrieben, die nicht mehr mit der geographischen Situation übereinstimmten, sondern zu persönlichen geworden waren. Denn die Einteilung wurde nun durch die Zensoren vollzogen und spielte eine wichtige politische Rolle, da hierdurch das Aussehen der Tributarkomitien bestimmt wurde, für die die 31 Tribus den äußeren Rahmen bildeten. |
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