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Die Tupi-Indianer sind die räumlich am weitesten verbreitete Sprach- und Kulturfamilie aller Ureinwohner von Südamerika, da sie östlich der Anden im gesamten Tieflandgebiet des Amazonasbeckens von Peru bis zum Atlantik zu finden sind und auch in Guayana, Brasilien und Paraguay ihre Siedlungsgebiete haben. Diese Zerstreuung wurde ausgelöst durch die portugiesische und spanische Kolonialpolitik, die viele Stämme bewogen hat, aus ihren Wohngebieten in abgelegenere Landesteile auszuweichen. Untergegangen sind die Tupinamba, die einst wegen ihres kultischen Kannibalismus bekannt waren. Die heute registrierten Tupi bilden mit den benachbarten Guarani eine große und einheitliche Sprachgruppe. Tupi-Guarani wird gegenwärtig von rund 2 Millionen Menschen in Südamerika gesprochen. In Brasilien sind die bekanntesten Tupi-Gruppen im Bundesstaat Espiritu Santo anzutreffen, denn diese haben die alte Sozialordnung und das Brauchtum ihrer Vorfahren am reinsten bewahrt. |
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