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Türken

 
     
 
Unter der Bezeichnung Türken (Türkler, Turks) werden heute ausschließlich die Bewohner der Türkei selbst verstanden, nicht aber die vielen Turkvölker in Asien wie die Turkmenen, Kasachen, Uiguren, Jakuten usw. In der heutigen Türkei mit ihren 70 Millionen Einwohnern sind 50 Millionen reine Türken neben Kurden und anderen dort lebenden Minderheiten. Diese „Türkeitürken“ sprechen das osmanische Türkisch als Amtssprache, d. h. die von Kemal Atatürk von allen arabischen Lehnwörtern gereinigte Nationalsprache, die seither auch nicht mehr mit arabischen sondern mit lateinischen Buchstaben geschrieben wird. Mindestens 8 Millionen „Türkeitürken“ leben in Westeuropa, in den Balkanländern, im Mittleren Osten, auf Zypern und in Übersee. Die größte Gruppe aller in Westeuropa lebenden Türken hat die Bundesrepublik Deutschland mit 2,1 Millionen aufgenommen. Der dramatische Aufstieg der Türken zur einstigen Großmacht begann bereits in einer „Vorbereitungsphase“ im 11. Jahrhundert, als der türkische Stamm der Seldschuken bis nach Anatolien vorstieß und dort ein Sultanat gründete, das bis 1308 Bestand hatte. Den Seldschuken folgten alsbald die ihnen verwandten Osmanen, die auf Kosten des byzantinischen Reiches zuletzt ganz Kleinasien mit Konstantinopel eroberten und auf den Balkan vorstießen. In einer beispiellosen Erfolgsserie wurden Nordafrika, der Nahe Osten, viele Mittelmeerinseln, der Jemen, die nördlichen Küstengebiete am Schwarzen Meer und schließlich alle Balkanstaaten unterworfen. Erst die Befreiung Wiens von der türkischen Belagerung (1683) brachte die Wende. Sukzessive drängten die Habsburger nunmehr die osmanische Macht zurück, wodurch auch der Niedergang des gesamten Reiches eingeleitet wurde. Der für die Türkei verlorene Erste Weltkrieg endete für den Sultan nicht nur mit seiner Absetzung sondern auch mit dem Verlust fast aller Gebiete außerhalb des eigentlichen Kleinasien. Mit Kemal Atatürk begann eine radikale Modernisierung und Nationalisierung der Türkei, die zur Trennung von Kirche und Staat führte. Heute bekennen sich 99 % der Bewohner der Türkei zwar zum Islam (Sunniten und Aleviten), aber die Verfassung des Staates ist laizistisch. Das Aufnahmebegehren der Türkei in die EU ist ein weiterer Schritt für die Türken, rechtsstaatliche Standards in ihrem Lande zu sichern.
 
     
     
 
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