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Vertreibung aus dem Paradies

 
     
 
Die "Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen e.V." hat den von ihr gestifteten "Gumbinner Heimatpreis" für das Jahr 2002 in der oberfränkischen Stadt Wunsiedel an Christine Kolb verliehen. Die Abiturientin des dortigen Luisenburg-Gymnasiums erhielt die Auszeichnung für ihre Arbeit: "Flucht und Vertreibung aus Ostdeutschland, demographische und soziologische Mikrostudie anhand des Landkreises Gumbinnen", die sie im Rahmen des Leistungskurse
s Geschichte ihrer Schule unter Anleitung von Oberstudienrat Niedermeier angefertigt hat.

"Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können." Mit diesen Worten des 1763 in Wunsiedel geborenen Dichters Jean Paul beginnt die preisgekrönte Arbeit, in der es dann weiter heißt: "Ostdeutschland - viele Menschen, die vor 1945 dort gelebt haben, bezeichnen es als ein Paradies, vor allem für Kinder. Das Herumtollen auf endlosen Wiesen, Ferien auf der Kurischen Nehrung - das sind Augenblicke, die in der Erinnerung der Zeitzeugen noch immer lebendig sind. Doch wenn man auch aus Erinnerungen ... laut Jean Paul nicht vertrieben werden kann, so kann man aus Häusern, aus Wohnungen und schließlich aus der Heimat vertrieben werden. Dieses Schicksal teilen viele Millionen Menschen ..."

Im weiteren Verlauf der Arbeit werden dann unter anderem Flucht und Vertreibung durch beklemmende Erlebnisberichte sehr konkret und ausführlich dargestellt.

Ein "Anerkennungspreis" ging darüber hinaus an Nina Wittek für eine entsprechende Arbeit über das Samland.

Zur feierlichen Übergabe der Preise war der 2. Vorsitzende der "Vereinigung", Dieter Dziobaka, eigens in den im Fichtelgebirge liegenden Hauptort des "Sechsämterlandes" gefahren. In Anwesenheit des Direktors des Gymnasiums, Oberstudiendirektor Kraus, des Kursleiters, Oberstudienrat Niedermeier und einer Vertreterin der lokalen Presse überbrachte er den Preisträgerinnen die Glückwünsche der Vereinigung.

Während Christine Kolb anstelle des zugedachten Preisgeldes sich für die Teilnahme an einer Gruppenreise der "Vereinigung ehemaliger Angehöriger der Friedrichsschule und Cecilienschule Gumbinnen" nach Gumbinnen und der Kurischen Nehrung entschied, freute sich Nina Wittek über die 100 Euro des Anerkennungspreises. D. D.

Nicht nur für die "Alten": Oberstudienrat Niedermeier, Christine Kolb, Dieter Dziobaka, Nina Wittek, Oberstudiendirektor Kraus (v. l.).
 
     
     
 
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