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Die Russen kommen!" Frauen, Kinder, Greise machen sich auf die Flucht vor der in Ostdeutschland mordend, plündernd und vergewaltigend heranstürmenden Roten Armee. Mittendrin Heinz Buchholz, ein 13 Jahre alter Junge, der gleich zu Beginn des langen Trecks das verlorengegangene Familienoberhaupt in einer Reihe lebensbedrohender Situationen ersetzen muß.
Iwan, ein Panjepferd, das auf merkwürdige Weise in seinen Besitz gelangt ist, erweist sich schnell als mehrfacher Lebensretter aus chaotischen Ereignissen - etwa bei der dramatischen Flucht über das Frische Haff, die Zehntausende das Leben kostete oder in den Hungerjahren unter russischer und polnischer Zwangsarbeit. Aber Iwan ist zugleich ein Seelendoktor, dem das verstörte Kind seine Erinnerungen an eine heile Welt anvertrauen kann und so - angesichts unbegreiflicher Vorfälle - sein seelische s Gleichgewicht wiederfindet.
Ein Angehöriger der Kriegskindergeneration meldet sich - nach 50 Jahren der Verdrängung - mit einem spannend geschriebenen Erlebnisbericht zu Wort und erhellt ein dunkles, in unserer Gesellschaft weitgehend schamhaft vergessenes Kapitel der deutschen Geschichte.
Heinz Buchholz: "Iwan, das Panjepferd", WWA-Verlag, geb., 256 Seiten, 19,90 Euro |
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