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Die Wiener Schauspielerin Erni Mangold feiert am 26. Januar ihren 75. Geburtstag. Sie gehört zu den großen Persönlichkeiten der österreichischen Theaterwelt. 1927 in Groß Weikersdorf/Österreich geboren, fand sie Anfang der 50er Jahre den Weg ins Filmatelier. In ihren ersten Streifen war sie das liebe Wiener „Sexerl“, zwar mit Herz, aber ohne besonderen Tiefgang. Filme wie „Großstadtnacht“, „Das Haus im Nebel“, „Abenteuer im Schloß“, „Arlette erobert Paris“, „Lavendel - Eine ganz unmoralische Geschichte“, „Der letzte Walzer“ und „Der falsche Adam“ stammen aus dieser Zeit. Sie konnte aber diese Schablone durchbrechen und ihre elementare Begabung für psychologisch-schwierige, vom Hauch des Morbiden gestreifte Charaktere nachweisen. Als „Priscilla Pietzak“ im „Hanussen“-Film (1955) war sie neben O. W. Fischer die Assistentin, Freundin und Geliebte des berühmten Hellsehers, die ihm schrankenlos hörig war und aus Verzweiflung über seine Gefühlskälte in den Tod ging. - Auf der Bühne wurde sie zur Theaterlegende. Unter Gründgens spielte sie am Hamburger Schauspielhaus, später am Schauspielhaus Düsseldorf unter Stroux, an der Komödie in Berlin, am Schauspielhaus Wien, Volkstheater Wien und am Theater in der Josefstadt, zuletzt von 1984 bis 1997. Die Kainz-Medaille erhielt sie 1972. Von 1976 bis 1996 übernahm sie eine Lehrtätigkeit am Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Im Jahre 2000 wurde Erni Mangold mit dem Titel „Kammerschauspielerin“ geehrt.
Die Mimin war auch in zahlreichen Fernsehproduktionen zu sehen, darunter in „Kottan ermittelt“, „Kommissar Rex“, „Tatort“, „Der Bulle von Tölz“ und „Der Alte“. Einen ihrer letzten Filme drehte sie 1999 unter der Regie von Nikolaus Leytner als „alte Frau“ in „Drei Herren“. Erni Mangold, die von 1958 bis 1978 mit dem Schauspieler Heinz Reincke verheiratet war, lebt heute in Wien.
Erni Mangold: Auf der Bühne zur Theaterlegende geworden |
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