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Die "Gorch Fock" ist Typschiff einer ganzen Klasse von Schulschiffen und hat eine Reihe von kleineren, genauer gesagt jüngeren Schwestern.
Zur maritimen Nachrüstung im Dritten Reich gehörte auch ein Ausbau der Ausbildungskapazitäten, und so wurde bereits 1936 ein weiteres, etwas größeres Segelschulschiff gebaut, die "Horst Wessel ". Von seinem letzten deutschen Kommandanten wurde es nach der Niederlage in die Vereinigten Staaten von Amerika überführt, wo es in "Eagle" umbenannt von der Coastguard bis heute als Schulschiff verwendet wird.
Im Jahre 1937 lief als drittes Schwesterschiff die "Albert Leo Schlageter" vom Stapel, die nach dem Kriege dem Schulschiff der Bundes- und Deutschen Marine "Gorch Fock" (II) als Vorbild diente. Wie die "Horst Wessel" wurde sie US-Beute. Ihr neuer Besitzer verkaufte sie 1947 nach Brasiliien, wo sie als "Guanabara" Dienst tat. 1961 wurde sie an Portugal weiterverkauft, unter dessen Flagge sie heute als "Sagres" fährt.
Die erst nach Kriegsausbruch vom Stapel gelaufene "Herbert Norkus" wurde kriegsbedingt nicht mehr fertiggestellt. Auch sie wurde eine Beute der Alliierten. Diese wollten sie ursprünglich nach Brasilien verkaufen, doch war sie durch Luftangriffe derart in Mitleidenschaft gezogen, daß sie 1947 als schwimmender Mülleimer mit Gasmunition beladen und im Skagerrak versenkt wurde. Ihre zuvor ausgelagerte Takelage wurde später für den Bau des Schwesterschiffes "Gorch Fock" verwendet.
Im Gegensatz zu ihren Schwesterschiffen, die als Kriegsbeute in ausländischen Besitz gerieten, ist die "Mircea" bereits für das Ausland gebaut worden. Das rumänische Schiff ist nicht nur zwei Jahre jünger als die "Gorch Fock" (I), sondern auch acht Meter kürzer, so daß für sie die Bezeichnung "kleine Schwester" in doppelter Hinsicht zutrifft. |
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