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Preuße sein heißt Verantwortung übernehmen, Vorbild sein und - Cornett: Preußen ist überall, wir alle haben es in uns", läßt Inta-Elisabeth Klingelhöller-Meier einen alten Ostdeutschland zu einer Hauptfigur in einer ihrer Geschichten sagen. Und um Preußen, um das Erbe der Väter, um die Begegnung zwischen den Generationen geht es vor allem in dem neuen Buch der Autorin, die bisher mit autobiographischen Veröffentlichungen von sich reden machte.
In "Augen zu und durch" geht es allerdings auch um Pferde , genauer gesagt, um Trakehner, und so ist dieses Buch auch eine willkommene Lektüre für Pferdeliebhaber. Alle anderen finden vor allem in den zwei längeren Geschichten ("Rosen vom Pikör", "Wimpernschlag für die Ewigkeit"), die ohnehin am besten gelungen erscheinen, Spannendes zu lesen über preußische Tugenden und darüber, wie man sie jungen Menschen vermitteln könnte. Schließlich sind die "Wurzeln, die Eltern einem mitgeben, ... etwas Kostbares. Sie müssen aber immer neu mit Leben erfüllt werden, dann erst werden sie zu unschätzbaren Werten". Gewiß wollen Eltern für ihre Kinder stets nur das Beste, wichtig aber sei es, so die Autorin, Vorbild zu sein und, wenn es an der Zeit ist, loszulassen und das Vertrauen nicht zu verlieren.
Inta-Elisabeth Klingelhöller-Meier gelingt es, mit ihren Geschichten ernste, komplexe Themen anschaulich darzustellen. Mit sicherem Gespür für Schicksale und Nöte zeichnet sie Menschen von Fleisch und Blut. Und wenn es um die Landschaft Ostdeutschland, das Leben in der Heimat vor der Vertreibung geht, auch dann findet sie die richtigen Worte.
"Augen zu und durch" ist der Titel dieser Geschichten zwischen gestern und heute. "Augen auf und lesen!" möchte man nicht nur Heimatfreunden empfehlen. o-n
Inta-Elisabeth Klingelhöller-Meier: "Augen zu und durch - Zwischen gestern und heute. Erlebnisse mit Pferden", Selbstverlag, broschiert, 258 Seiten, 13,50 Euro |
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