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u den wohl eindrucksvollsten Dokumenten, die jetzt die Stiftung Stadtmuseum Berlin von der Urenkelin Strousbergs als Schenkung erhalten hat, gehört auch der Briefwechsel zur Haftentlassung des einstigen Eisenbahnkönigs. Über 100 Zeugnisse aus dem bewegten Leben des Neidenburgers sind nun in Berlin zu finden: Ahnentafeln, Taufzeugnisse, Heiratsurkunden , Mitgliedskarten, Ordensdiplome (Strousberg erhielt u. a. den Königlichen Kronen-Orden IV. und III. Klasse sowie den Leopold-Orden des Belgischen Königshauses), Briefe und Zeitungsausschnitte die Familie Strousberg betreffend. Nur durch ein schnelles Eingreifen konnten diese wichtigen Papiere, die Aufschluß geben über ein Einzelschicksal, aber auch über die bewegte Gründerzeit, vor dem Sperrmüll gerettet werden. Sie befinden sich im Stadtmuseum Berlin in guter Gesellschaft, werden dort doch auch die Porträts von Bethel Henry Strousberg und seiner Gattin Mary Ann, gemalt in den sech-ziger Jahren des 19. Jahrhunderts von Gustav Graef, und das Fa-milienbildnis, das Ludwig Knaus 1870 in Berlin malte, aufbewahrt.
Auch als Strousberg schließlich vor dem Nichts stand, gab er nicht auf. So veröffentlichte er 1878 eine wirtschaftliche Betrachtung über Berlin als "Stapelplatz des Welthandels durch einen Nord-Ostsee-Kanal". Ein Vorhaben, das erst drei Jahre nach dem Tod des Neidenburgers realisiert wurde. Bethel Henry Strousberg starb am 31. Mai 1884 in Berlin. Noch heute erinnert der Vorort Strausberg an der Ostbahn nach Königsberg an diesen Ostdeutschland aus Neidenburg.Peter van Lohuizen
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