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Überraschend begrüßt Oskar Lafontaine in der Bild vom 8. August den Vorschlag von Innenminister Schily, Lager für afrikanische Auswanderer in Nordafrika einzurichten. Ob ihn das bei den Freunden einer "neuen Linkspartei" beliebter macht? Lafontaine:

"Schily hat Recht. Unter den 15 Prozent, die Afrika verlassen, sind nicht die Schwachen, die Alten, die Kranken und die elternlosen Kinder. Es sind in der Regel die Gesunden, die Leistungsfähigen, die nach Europa wollen, um besser zu leben."

 

Das Wiener Nachrichtenmagazin
Profil vom 9. August beschäftigt sich mit der auffallenden Häufung von Terroralarmen im US-Wahlkampf:

"Daß der Präsident bis zu den Wahlen im November die ,Trumpfkarte Terrorismus noch einige Male ausspielen wird, ist ... anzunehmen, wobei sich jetzt schon zeigt, daß diese Karte um so weniger sticht, je häufiger sie ausgespielt wird. Wirklich siegessicher kann Bush nur dann sein, wenn in den kommenden drei Monaten auf eine Terrorwarnung einmal wirklich ein großer, erschütternder al-Kaida-Anschlag folgt. Dann würde sich die Nation hinter ihrem Präsidenten scharen. Und das hieße: vier weitere Jahre George W. Bush."

 

Spiegel und Springer-Verlag kehren zur alten Rechtschreibung zurück. Spiegel-Chefredakteur Stefan Aust erhofft sich davon eine Signalwirkung, die über das eigentliche Thema hinausweist:

"Die Politiker werden an diesem Beispiel merken, wie sie an der Öffentlichkeit, an der Bevölkerung vorbeiregiert haben."

 

Mathias Döpfner, Vorstandschef des Springer-Verlages (Welt, Bild, Hörzu etc.), sieht die Rechtschreibreform auf ganzer Linie gescheitert:

"Nach fünf Jahren Erprobung gibt es Menschen, die nach alter Rechtschreibung schreiben, Kinder, die die reformierte Rechtschreibung lernen, Verlage, die ihre eigene Version der Reform umgesetzt haben, und seit einiger Zeit gibt es noch eine überarbeitete Form der Reform. Das Ergebnis ist Chaos."

 

Das Freie Wort aus Suhl meint zu Hartz IV:

"Jedenfalls haben die Menschen zunehmend das Gefühl, schlecht regiert zu werden. Hartz IV ist dafür ein Beispiel. In endlosen Kompromißrunden hat man sich parteiübergreifend auf ein Paket geeinigt - und dann mündet doch alles ins übliche Chaos von Unklarheiten, Kommunikationsmängeln, Streit."

 

Vertriebenheitszerwältigung

Es drängt sich auf so mancher Reim

nach Schröders Buckel-Touren:

Wer angeschlagen ist daheim,

der muß vor Fremden spuren!

Verschenke, was dir nicht gehört

- das gilt als Nächstenliebe -

und falls es die Beraubten stört,

dann setzt es nochmals Hiebe.

Entschuldig dich in aller Ehr

für andre, die sich wehren,

denn solche Großmut ist Gewähr,

sie schuldig zu erklären.

Und wo man eine Backe schlägt,

da laß nicht lang dich bitten:

Als Büßer biete tiefbewegt

die Backe eines Dritten.

Gonzalo de Braganza

 
     
     
 
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