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Die Tschechischen Medien hatten in den Wochen vor dem Konklave voll Stolz darüber berichtet, daß "ein Landsmann aus Böhmen" zu den Anwärtern auf die Nachfolge von Papst Johannes Paul II. zähle. Gemeint war damit der Wiener Erzbischof Kardinal Schönborn, Sproß einer reichsgräflichen Familie, die schon mehrere hohe geistliche Würdenträger gestellt hatte. Verschwiegen wurde hingegen, daß Schönborn als Kleinkind auf Grundlage der Benesch-Dekrete aus Böhmen vertrieben worden war, daß man ihm die tschechoslowakische Staatsbürgerschaft entzogen hatte, daß auch der gesamte Familienbesitz entschädigungslos enteignet worden war und daß Schönborn laut Benesch-Dekret Nr. 5 immer noch als "staatlich unzuverlässige Person" gilt. RGK |
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