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Abenteuer für die Sinne

 
     
 
Die schönsten Wochen des Jahres warten schon auf dem Kalender. Und da werden nicht nur die Koffer hervorgeholt und Reiseführer gewälzt, sondern es wird auch das Fahrrad gewienert oder ein neuer Drahtesel erstanden. Denn Ferien im Fahrradsattel sind ebenso beliebt wie die im Pferdesattel. "Aktivurlaub" heißt das im Branchenjargon. Und das bedeutet, daß die deutschen Touristen mehr wollen als Sonnengrillen und Faulenzen an rappelvollen Stränden. Wer den besonderen Kick liebt, bricht zum Andenritt oder zur Wüstenkarawane mit Ziel Luxus-Oase auf. "Abenteuer für die Sinne" nennt man das neuerdings. Das können wir auch näher und preiswerter haben, wenn auch weniger abenteuerlich, aber ein Aktivurlaub in der Heimat oder den angrenzenden Ländern bietet viele Möglichkeiten, Körper und Seele wieder in das Gleichgewicht zu bringen, neue Kräfte zu tanken und interessante Eindrücke zu bekommen. Dazu gehört der als "Kurlaub" apostrophierte Ferienaufenthalt in einem Heilbad ebenso wie Kanutouren, Wandern, Segeltörns, Ballonfahren, Vogelbeobachtungen und eben die Radreise, um nur einige Programme aus der langen Liste des aktuellen Erlebnistourismus herauszugreifen.

Aber leistete all dies der Urlaub nicht immer schon? Das Wandern war ja schließlich nicht nur des Müllers Lust, sondern die natürlichste Art, die Welt und ihre Wunder zu entdecken. Die Stiefel sind eben zum Marschieren da - "Aktivurlaub" im wahrsten Sinne. Auch als Bahn und Bus als bequeme Beförderung
smittel auf den Plan traten, nutzten die Wanderlustigen sie nur, um zu entfernten Ausgangspunkten zu gelangen. So auch heute. Nur daß die modernen Busse die großen Etappen so angenehm wie möglich machen und daß auch die eigenen Fahrräder problemlos im Fahrgastraum mitgenommen werden können. Kein Wunder, daß gerade der Fahrradtourismus immer beliebter wird, wie die Statistik beweist: 2,25 Millionen Deutsche verbrachten im Jahr 2003 ihren Urlaub im Fahrradsattel. Das bedeutet eine Zunahme von 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Für junge Menschen ist ein Radurlaub die ideale Urlaubsform. Aber auch die Älteren, die noch körperlich fit Gebliebenen, erleben gern die Ferienwelt vom Sattel aus. Und die ist für viele auch die Welt ihrer Vorfahren oder ihrer eigenen Kindheit.

Kein Geringerer als der ostdeutsche Dichter Ernst Wiechert schrieb in den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts, als die Wanderbewegung ihre Blütezeit hatte, das Vorwort für einen "Grenzlandführer für die wandernde Jugend", die sich seine Heimat als Ferienland erwählt hatte: "Es ist kein zufälliges Zeichen, daß der Wandervogel den silbernen Kranich im blauen Feld als ein Symbol seiner Sehnsucht erfand. Die Zeichen sind andere und viele geworden, aber das Bezeichnete ist dasselbe geblieben: der weite und große Raum, das Einsame des Zieles, das Unberührte der Erde. Es ist gut, von der Geschichte einer Erde zu wissen, bevor man sie betritt ..."

Wenn man diese Dichterworte in unsere Zeit und Ziele überträgt, so beweisen sie auch heute ihre Gültigkeit. Denn ohne von "der Geschichte dieser Erde" zu wissen, sollte man die Reise nicht antreten. Deshalb ist es ratsam, eine geführte Radwanderung zu wählen, die gute - und richtige! - Informationen in Wort und Schrift bietet, also sachkundig geleitet wird und damit auch über aktuelle Kenntnisse verfügt. Das ist nicht nur für Touristen wichtig, die zum ersten Mal in diese Landschaften reisen. Für ältere Teilnehmer ist bei kombinierten Bus- und Radreisen auch eine gewisse Sicherheit gewähr-leistet, denn Pannen oder Unfälle kann es immer geben. Interessant ist, daß jetzt auch Gebiete im Baltikum in den Radreiseprogrammen zu finden sind, die bisher kaum erschlossen waren und daher für Naturfreunde zu wahren Erlebnistouren werden. Dazu gehört auch eine Radwanderung von der Kurischen Nehrung bis Riga!

Der "Kurlaub", diese Kurzform des Kur-Urlaubs aus dem neuen Tourismus-Vokabular, ist auch unter dem Dach des Aktivurlaubs zu finden. Da bieten sich neuerdings die Länder der baltischen Küste an, die für ältere und erholungsbedürftige Gäste ruhige Kurorte in schöner Landschaft offerieren. Ihre Namen sind allerdings hierzulande kaum bekannt. Bitte schön, wo liegt "Druskininkai"? Immerhin der berühmteste Kurort Litauens, im Süden des Landes an der Memel gelegen, nahe den Grenzen zu Polen und Weißrußland. Es gibt neue Kurhotels mit westlichem Standard, das gilt auch für die Kureinrichtungen. Und wem das alles zu weit und zu beschwerlich ist, wer aber doch Neues an der Ostsee entdecken will: Wie wäre es mal mit "Kurschnuppern" an der pommerschen Ostseeküste, gleich hinter Stettin? So nah gelegen, bequem zu erreichen und sicherlich erlebnisreich. R. G.

 

Weitere Informationen bei:

Ideal Reisen, Tel. 0511/716738

Kernave Travel, Tel. 040/23518002

Laimutes Seehotel, Tel. 05725/5440

Nadolny Reisen, Tel. 04261/5001/63758

Partner Reisen, Tel. 0511/797013

 
     
     
 
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