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Die ersten neun Tasten der Fernbedienung reichen doch, um alle TV-Sender zu speichern, die man zum Leben braucht. Daß es auf den Satelliten-Frequenzen noch einige hundert andere Stationen gibt, ist eher eine Drohung. Die hemmungslose Ausweitung des Fernsehangebots hat eher die Hemmungslosigkeit ausgeweitet als das Fernsehvergnügen.
Gut 20 Jahre nach der Erfindung des privaten Fernsehens in Deutschland kann man sich eigentlich nur noch bedanken für die vielfältige Programmeinfalt - und hoffen, daß die öffentlich-rechtlichen Programme nicht jeden Irrweg der privaten Fernsehgestalter mitgehen werden.
Wenn jetzt einige Privatsender darangehen wollen, ihre Satelliten-Sendungen zu verschlüsseln und nur noch gegen Gebühr zu zeigen, ist das eine so schlechte Nachricht auch wieder nicht. Man möchte nur hoffen, daß die Sex-, Rätsel-, Marktschreier- und Ruf-mich-an-Sender vorangehen werden - immerhin bietet sich hier die einmalige Chance, daß diese Sender im Ausland blind geschaltet sind. Und wir wären die permanente Verwechselungsgefahr los, dies im deutschen Namen Ausgestrahlte hätte irgend etwas mit deutscher Kultur zu schaffen.
Hoffnung ist das eine, Verantwortung das andere: Mit der Einführung des privaten Fernsehens sind in allen Bundesländern spezielle Medienanstalt en gegründet worden, die Programmaufsicht über die Privaten ausüben und uns eigentlich vor dem Schlimmsten bewahren sollten.
Da wirft sich doch die Frage auf: Was haben die all die Jahre eigentlich gemacht - immer nur Arte geguckt? |
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