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Vor allem die Grünen werden seine Theorien hassen, genauso wie alle Umweltorganisationen weltweit; die Rede ist von dem US-Autor Michael Crichton. Okay, kann man einem Autor, der die Vorlage zu den Dinosaurier-Action-Filmen "Jurassic Park" geliefert hat und der Amerikaner ist, glauben, wenn er über globale Erwärmung schreibt? Zweifel sind berechtigt, doch das Spiel, das er mit den verschiedenen Theorien in seinem neuen Roman "Welt in Angst" zu diesem Thema treibt, stimmt nachdenklich und basiert zudem auf wissenschaftlichen Grundlagen, nachzulesen in der im Anhang genannten umfassenden Forschungsliterat ur.
Aber nun zur Geschichte: In dem Roman "Welt in Angst" unterstützt der Millionär George Morton den kleinen Inselstaat Vanutu bei seiner Klage gegen die USA, die aufgrund ihrer ungehemmten Produktion von Treibhausgasen Schuld an der globalen Erwärmung und somit dem Steigen des Meeresspiegels, das Vanutus Existenz gefährdet, seien. Doch aufgrund einiger Ungereimtheiten wird der joviale Millionär hellhörig und forscht nach. So ist ihm der Vorsitzende der im Rechtsstreit involvierten Umweltorganisation NERF suspekt. Zu Recht, denn es zeigt sich, daß dieser mit einer Gruppe radikaler Umweltaktivisten zusammenarbeitet, die die Erde rechtzeitig zur großen Klimakonferenz zum Beben bringen wollen, damit die Presse die Notwendigkeit zum Handeln endlich verkündet. Dies gilt es zu verhindern.
Crichtons Roman ruft in mehrfacher Hinsicht gemischte Gefühle hervor. Seine interessanten Klimatheorien werden immer wieder von Actionszenen unterbrochen, die manchmal schlau und kompliziert gestrickt und manchmal einfach nur albern sind. Besonders das völlig übertriebene actiongeladene Ende der teilweise sehr spannenden Gesichte verärgert den Leser, da es den durchaus gut recherchierten wissenschaftlichen Teil mit ins Lächerliche zieht.
Wer sich wirklich für globale Erwärmung interessiert, wird besonders die verschiedenen seitenlangen Dialoge und die vielen abgedruckten Grafiken mit Spannung verfolgen. Auch die Behandlung des Themas in den öffentlichen Medien wird eingehend hinterfragt.
Am Ende des Buches wird der Leser in einem Punkt bestimmt dem Autor zustimmen: Die Welt war noch nie im Gleichgewicht, und es liegt nicht in der Macht des Menschen, dieses auf Zwang herzustellen. Fritz Hegelmann
Michael Chrichton: "Welt in Angst", Blessing, München 2005, 608 Seiten, 25,60 Euro |
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