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Die Gutmüthigkeit schauet auch im Tode noch aus allen Zügen. Mit Mühe sucht jeder die Züge der Bosheit, der Arglist, der Mordsucht zu entdecken, weil jeder diese finden will. Aber jene Züge des Edlen stellen sich überall dar ... Dieser Ausdruck ihres Gesichts, der den Trieben der schwarzen Seele so zuwider war, macht uns die Möglichkeit erklärbar, daß ihre bösen Handlungen so lange unentdeckt bleiben konnten. Vertrauen erweckte sie allgemein, und jedes Mißtrauen verschwand vor ihrer Freundlichkeit, ihrer Dienstfertigkeit und ihrer Aufmerksamkeit. So wußte sie alle guten Menschen für sich zu gewinnen." - Diese Worte, die ein Journalist in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für die Massenmörderin Gesche Gottfried (15 Giftmorde und diverse Mordversuche) fand, treffen zweifellos auch auf all die anderen Frauen zu, die ganz und gar nicht zum schwachen Geschlecht zählten, sondern ihre Probleme auf ihre ganz eigene Weise zu lösen versuchten. Sei es aus persönlicher Not, sei es aus Geldgier und Habsucht griffen sie zum Messer, zum Giftfläschchen oder gar zum Beil, um ihre Widersacher, oft auch die eigenen Eltern, Ehemänner oder Kinder, ins Jenseits zu befördern. Peter Hiess und Christian Lunzer haben für ihr neues Buch Die zarte Hand des Todes - Wenn Frauen morden ... (Verlag Carl Ueberreuter, Wien. 224 Seiten, sw Abb., geb. mit Schutzumschlag, 19,90 E) mehr als 20 wahre Fälle gesammelt und schildern die Geschehnisse aus der Kenntnis der Gerichtsakten.
Dem Fall Monika Weimar begegnet man dort ebenso wie Fällen aus längst vergangenen Zeiten. Grausam sind sie allemal, aber auch sehr raffiniert, um so manche ruchlose Tat zu verschleiern. Von Deutschland über Österreich und England bis nach Amerika reicht die blutige Spur dieser Frauen. Spannend zu lesen wie ein Kimi, doch leider ist es die harte Rea-ltität, die diese Geschichten schrieb. o- |
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