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Die Pariser Zeitung Libération hat Gerhard Schröder, Wladimir Putin und Jacques Chirac beim Kaffeeklatsch in Königsberg belauscht. Am 4. Juli hat sie gepetzt, wie der französische Präsident dabei über die Briten gelästert hat:

"Das einzige, was die Briten der europäischen Landwirtschaft gebracht haben, ist der Rinderwahnsinn
. Man kann keinen Leuten trauen, die eine so schlechte Küche haben: Nach Finnland ist es das Land, wo man am schlechtesten ißt."

 

Der stellvertretende Stern-Chefredakteur Hans-Ulrich Jörges meint zum Vorschlag des Ex-Chefs der 2002 untergegangenen Zeitung Die Woche, Manfred Bissinger, sein SPD-freundliches Blatt nur für den kommenden Wahlkampf noch einmal aufleben zu lassen im Interview mit der Welt am Sonntag vom 3. Juli:

"Es zeigt, daß nicht nur zwei Parteien dabei sind, in die Opposition zu gehen, sondern auch ein in alle Bereiche hineinwirkendes Netzwerk. Da verlieren nicht nur Minister und Abgeordnete ihre Zukunft, sondern auch Publizisten. Daß die nervös sind, ist kein Wunder."

 

Der scheidende Grünen-Abgeordnete Werner Schulz hat die abgesprochene Mißtrauensabstimmung von Rot-Grün im Reichstag energisch kritisiert. Hier Kernsätze aus seiner Parlamentsrede vom 1. Juli:

"Was hier abläuft, ist ein inszeniertes, ein absurdes Geschehen ... Sie beugen unsere Verfassung, wenn Sie mit Hinweis auf das Grundgesetz ein Referendum über die EU-Verfassung verwehren und im nächsten Moment durch Selbstauflösung des Bundestages eine Volksabstimmung über die Fortsetzung Ihrer Politik herbeiführen wollen ... Das ist nicht nur ein Tiefpunkt der demokratischen Kultur, sondern Sie beschädigen auch das Ansehen des Parlamentes und meine und unsere Rechte als Abgeordnete. Oder, um einen aktuellen Buchtitel des Außenministers aufzugreifen: Die ,Rückkehr der Geschichte sollten wir nicht als ein Stück Volkskammer veranstalten ... Das ist ein würdeloser Abgang, den wir hier erleben."

 

Leidige Fragen

"Wie werd ich bloß mich selber los?"

Das wäre hier die Frage

um Sein und Nichtsein - doch famos

läuft s anders heutzutage.

Es heißt verklauselt: "Wer mir traut,

entzieht mir das Vertrauen,

um unverzüglich ungeschaut

erneut auf mich zu bauen."

Da wird "Befiehl, wir folgen dir"

zum Kreuzweg für Genossen -

gehorchen sie dem Großwesir,

sind selber sie verflossen!

Für Christen wieder ist es schwer,

sich glaubenstreu zu zeigen:

Wie liebt man seine Feinde mehr -

mit Ja, mit Nein, mit Schweigen?

Kein Wunder, daß es dann passiert

mit Zweifeln im Gewissen:

Wer Lifpeln überkorrigiert,

macht eF zu eS beflissen.

Im Lapsus würde Freud jedoch

verdrängte Wünsche orten -

nach Partnerschaft, die heute noch

verpönt erscheint in Worten!

Ihr fragt euch, wie es weitergeht?

Das zeigt sich wohl erst später,

denn jetzt, wie immer man es dreht,

hat Horst den Schwarzen Peter.

Ja, Schilda will nicht Weimar sein!

Doch Bürger sind Statisten,

und letztlich schmeißen den Verein

Verfassungsrabulisten ...

Gonzalo de Braganza
 
     
     
 
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