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Attacke gegen Nowotny

 
     
 
Walter Nowotny ist der Kriegsgeneration ein Begriff. Spätgeborenen hingegen sagt der Name wenig, außer sie wären zufällig im Internet unter "www.lexikon-der-wehrmacht.de" auf ihn gestoßen. Er war mit 258 Abschüssen einer der erfolgreichsten Jagdflieger aller Zeiten und Träger höchster Orden (Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten). Er war Kommandant der ersten mit Me-262-Düsenjägern ausgerüsteten Lufwaffeneinheit, kam 1944 - als knapp 24jähriger - nahe Osnabrück beim Absturz seiner Maschine ums Leben und wurde in einem Ehrengrab am Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Aber heute? Auf Antrag des grünen Gemeinderates David Ellensohn beschloß die rot-grün
e Mehrheit im Wiener Rathaus die Aberkennung dieses Ehrengrabes! Es sei eine Schande für die Stadt, daß ein "Nazi-Pilot" in der gleichen Reihe liege wie diverse sozialistische Politiker - die allerdings erst nach 1945 verstorben waren.

Den Vergangenheitsbewältigern ist es egal, daß der heutige Grabstein aus der Zeit des SPÖ-Bürgermeisters und späteren Bundespräsidenten Jonas stammt. Oder daß englische und französische Gegner von einst in ihren Memoiren Nowotny höchste Anerkennung zollen. Oder daß die Deutsche Bundesluftwaffe selbst unter einer rot-grünen Regierung das Andenken an Nowotny hochhalten darf. Und offenbar auch, daß Nowotny durch seine Einsätze etliche Zivilisten vor dem Tod im Bombenhagel rettete.

Die Aberkennung des Ehrengrabes könnte eine Exhumierung bedeuten. Sicher aber entfällt die Gebührenbefreiung, die nur für Ehrengräber und Gräber in der israelitischen Abteilung gilt. FPÖ-Abgeordnete richten vorbeugend einen Trägerverein für die Friedhofsgebühren ein. Denn alle "gewöhnlichen" Gräber werden - analog zur Parkplatzbewirtschaftung - bei Zahlungsverzug prompt abgeräumt und planiert.

Daß Prinz Eugen von Savoyen nicht in einem Ehrengrab der Stadt Wien, sondern im Stephansdom bestattet ist, mag trösten. Aber was geschieht nach der übernächsten Erweiterung der EU? Schon fordern Grüne die Umbenennung der Wiener "Zentagasse", weil diese nach der Schlacht bei Zenta benannt ist: Prinz Eugen hatte dort 1697 durch einen überwältigenden Sieg für drei Jahrhunderte die Türkengefahr bannen können.
 
     
     
 
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