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Ausstellung in Berlin über Leben und Schaffen von Reinhold Forster

 
     
 
Geboren wurde Forster, des-sen Vorfahren aus Schottland stammten, am 22. Oktober 1729 in Dirschau. Seine Kindheit war geprägt von der Strenge des Vaters, der ausschließlich Latein mit dem Kind sprach und seine Frau anwies, mit dem Sohn nur polnisch zu reden. Erst mit sechs Jahren lernte der Sprachbegabte schließlich Deutsch. Er besuchte die Schule in Marienwerder und das Joachimstalsche Gymnasium in Berlin. Anschließend studierte er auf Wunsch des Vaters in Halle Jura, wechselte dann aber an die theologische Fakultät. 1753 erhielt Forster die Pfarrstelle in Nassenhuben bei Danzig. Dort setzte er seine naturwissenschaftlichen Studien (am liebsten wäre er Arzt geworden) fort und unterrichtete auch eingehend seinen Sohn Georg (1754–1794) in diesen Fächern.

Gemeinsam durchstreiften sie die Umgebung der Weichselniederung, als seien sie auf einer wissenschaftlichen Expedition in fernsten Ländern. Dorthin aber sollte es sie erst einige Jahre später ziehen ... 1765 machten sich Reinhold und Georg Forster auf nach Rußland. Der Vater hatte das Angebot der Regierung angenommen, die Lage der deutschen Kolonisten
an der unteren Wolga zu untersuchen. Das Gehalt eines Pfarrers war knapp bemessen damals, und die Familie wuchs. An der Wolga sprach Forster mit den Deutschen über ihre nicht gerade rosige Situation, aber auch die Wissenschaft kam nicht zu kurz: "Überall wurden der Boden, die Gewächse und Thiere der Gegenden, nebst dem Clima und dessen Einfluß auf Menschen, Thiere, Pflanzen und Producte untersucht." Seine Bemühungen wurden jedoch nicht ausreichend anerkannt, darüber hinaus verlor er seine Pfarrstelle in Nassenhuben, und so machte sich Forster auf nach England. Auch dort war der als starr- und eigensinnig beschriebene Mann wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich, um so freudiger stimmte er dem Ansinnen zu, James Cook auf seiner zweiten Reise um die Welt als Naturwissenschaftler zu begleiten.

Sohn Georg kam mit, als die "Resolution" am 13. Juli 1772 die Segel setzte und es in Richtung Südsee ging. Drei Jahre war man unterwegs, um unter heute kaum vorstellbaren Bedingungen die weißen Flecke auf der Landkarte mit Farbe zu füllen, sprich, neue Länder und ihre Menschen zu erkunden. Resultat dieser Reise: 270 neu entdeckte Pflanzen und 241 Tiere: 13 Säuger, 139 Vögel, acht Amphibien, 72 Fische und neun Mollusken. Wieder aber machte sein Starrsinn ihm einen Strich durch die Rechnung: Forster überwarf sich mit der Admiralität; es wurde ihm verboten, seine Erkenntnisse zu veröffentlichen. 1777 holte dies Sohn Georg nach und legte mit seinem Bericht über die dreijährige Reise ein erstes großes Werk vor.

Vater Reinhold wurde schließlich als Professor für Naturgeschichte an die Universität von Halle berufen; dort starb er vor 200 Jahren, am 9. Dezember 1798.

 
     
     
 
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