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Am 15. Dezember wird die direkte Bahnverbindung zwischen Königsberg und Berlin eröffnet. Dies erklärte in der vergangenen Woche der Chef der Königsberger Eisenbahngesellschaft, Michail Sawin, auf einer Pressekonferenz. Schon im August hatten die Verkehrsminister Deutschlands, Polens und Rußlands bei einem Treffen in Warschau die Vorverhandlungen hierfür geführt. Die endgültige Entscheidung fiel vor kurzem beim Zusammentreffen Putins mit Schröder in Jekaterinburg, bei dem die für den Eisenbahnverkehr zuständigen Ressortchefs beider Länder ein entsprechendes Memorandum unterzeichneten.
Laut Sawin finden in der Russischen Föderation bereits vorbereitende Arbeiten für die Streckeneröffnung statt. So werden in Dnepropetrowsk extra für diese Strecke Waggons montiert, die im Gegensatz zu der in Rußland üblichen Breitspur die europäische Normalspur haben. Am 1. Dezember sollen sie den Königsberger Eisenbahnbetrieben übergeben werden. In Ostdeutschlands Hauptstadt wird derweil Zugbegleitpersonal in Spezialkursen für die neuen Aufgaben geschult. Im technischen Kolleg erhält es Sprachunterricht. Daneben wurde die Schmalspur zwischen dem Südbahnhof und der Grenze zum Südteil Ostdeutschlands einer genauen Prüfung unterzogen. Ein Ergebnis dieser Untersuchung ist, daß die Züge auf dieser Wegstrecke nur 60 Stundenkilometer fahren können. Die Kosten für die Errichtung der Bahnstrecke auf russisch verwalteteter Seite sollen sich auf 184 Millionen Rubel belaufen, was etwa 5,4 Millionen Euro entspricht.
Zunächst wird ein Zug mit drei Waggons ausgestattet werden, von denen zwei nach Danzig und einer nach Berlin geleitet werden sollen. Vorgesehen sind zwei Fahrten pro Woche, die abends in Königsberg abgehen und am frühen Morgen des nächsten Tages die deutsche Hauptstadt erreichen. Für den Fall, daß die Anzahl der Passagiere schnell ansteigt, soll der Zug öfter fahren, und auch bei der Zahl der Waggons will man flexibel bleiben und sie der Nachfrage anpassen. Über Fahrpläne und Preisgestaltung hat sich die Deutsche Bahn noch nicht geäußert.
Zwei Fahrten pro Woche sind bis auf weiteres vorgesehen |
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