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Der Leiter des Deutschen Militärarchivs in Freiburg, Oberst Manfred Kehrig, beklagte sich unlängst über die mangelnde Bereitschaft zur Aktenrückgabe bei einigen Staaten des östlichen Europas.
Während die dem Bundesarchiv zugeordnete Einrichtung in jüngster Zeit 5000 Lagekarten des deutschen Generalstabs aus dem Zweiten Weltkrieg von den "National Archives" in Washington zurückerhalten habe, müsse man auf die in Polen, Tschechien und Rußland lagernden Bestände wohl noch länger warten, sagte Kehrig gegenüber einer örtlichen Sonntagszeitung.
Entgegenkommender seien Rumänien und Bulgarien, die ihre deutschen Beutedokumente vor drei Jahren freigaben. Ungarn hatte sich zu einem solchen Schritt bereits 1983 bereit gefunden.
Zur Zeit befinden sich in dem zentralen deutschen Militärarchiv in Freiburg zum Beispiel 700 000 Armee-Lagekarten. Irgendwann sollen dort sämtliche Lagekarten des deutschen Generalstabs aus dem Zweiten Weltkrieg zusammengefaßt sein. Diese Karten wurden jeden Tag zweimal für die morgendliche und abendliche Lagebesprechung angefertigt. Sie spiegeln sehr genau das Geschehen auf allen Kriegsschauplätzen mit deutscher Beteiligung wider.
Würde man alle vorhandenen Akten aus der Zeit der Gründung des zweiten Reiches 1871 bis in jüngste Bundeswehr-Zeiten in eine Reihe stellen, ergäbe sich eine Länge von über 50 Kilometern.
Pro Jahr reisen etwa 1300 Wissenschaftler aus aller Welt in die südbadische Stadt, um dort die Bestände des auch international angesehenen Archivs einzusehen. (LvV)
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