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Blutige Jagdszenen in Libyen

 
     
 
Weitgehend unbeachtet von den deutschen Medien sind die massiven ausländerfeindliche Ausschreitungen in Libyen im August bzw. September dieses Jahres geblieben. Den Höhepunk dieser Ausschreitungen bildete die Plünderung der Botschaft von Niger durch aufgebracht junge Libyer Ende September. Die saudi-arabische Zeitung "Al Hayat" berichtet laut Nachrichtenagentur Agence France Press (AFP), daß in Zawiya, einer Stadt, die etw 30 Kilometer von der libyschen Hauptstadt Tripolis entfernt liegt, ungefähr 5 Immigranten
im Laufe der Unruhen ermordet und unzählige verletzt worden seien. De Großteil der Opfer stamme, so AFP, aus dem Tschad bzw. dem Sudan. Hintergrund für dies Explosion xenophober Gewalt seien die Aus- wirkungen der Pan-Afrika-Politik des libysche Staatspräsidenten Muammar El Gaddafi, aufgrund derer der Anteil schwarzafrikanische Immigranten in Libyen auf ca. eine Million angeschwollen sei. Diese Immigranten würde mehr und mehr zum Zielobjekt des Grolls für die sozialen und ökonomischen Problemen unter denen die etwa sechs Millionen Lybier leiden würden. Gaddafi, der sich gerad anschickt, in die "Gemeinschaft der Völker zurückzukehren, kommen die Vorgänge in Libyen mehr als ungelegen. Deshalb wurden die Ausschreitungen in den libyschen Medien meh oder weniger heruntergespielt. Offiziell gilt die Lesart, daß die Situation in Libye ruhig sei und Presseberichte, die über die Ausschreitungen berichtet hätten "gegenstandslos" seien.

Nichtsdestoweniger hätten, so AFP, der sudanesische Präsident Omar al-Beshir und de Premierminister Nigers, Hama Amadou, der eine entsprechende Note von Niger Staatspräsident Mamdou Tandja überbracht hätte, bei Gaddafi interveniert. Libysch Regierungsvertreter dementierten unterdessen, daß eine große Zahl von Schwarzafrikanern insbesondere aus dem Tschad und dem Sudan, in ihre Heimatländer abgeschoben worden seien Ein Regierungsvertreter des Tschad behauptete, daß viele Staatsangehörige des Tschad in ein Lager in der Nähe von Zawiya gebracht worden seien. Diplomaten des Tschads sei abe eine Kontaktaufnahme zu ihren Landsleuten unmöglich.

Eine Woche später (5. Oktober) meldete AFP, daß Tausende von Nigerianern aus Libye deportiert worden seien. Diese berichteten von unzähligen Mordtaten von Libyern a Schwarzafrikanern. Die libysche Botschaft in Nigeria hätte, so AFP, einen Kommentar zu diesen Vorwürfen bezeichnenderweise abgelehnt. Am darauf folgenden Tag konkretisierte AF die Vorwürfe. Mehr als 130 schwarzafrikanische Gastarbeiter seien in den zurückliegende Wochen von jungen Libyern getötet worden. Ein nigerianischer Schweißer, der zwei Jahr in Tripolis arbeitete, gab zu Protokoll: 137 Afrikaner, vorwiegend Nigerianer, seie ermordet worden. Sie seien von Jugendlichen umgebracht worden, die keine Schwarzafrikane in ihrem Land dulden wollten, erklärte der Nigerianer. Einige der Flüchtlinge sprache von einer wesentlich größeren Zahl von Opfern. Alle aber stimmten darin überein, da viele Dutzende von Schwarzafrikanern ermordet worden seien. Ein nigeranischer Fußballer der für einen Fußballverein in der Zweiten Liga Libyens spielte, erklärte, daß e entsetzt über das sei, was er gesehen hätte. Dieser Fußballer bestätigte, daß die Morde Ende August begonnen hätten und durch libysche Jugendliche ausgelöst worden seien die zornig über die hohe Zahl von Schwarzafrikanern in ihrem Land seien. Die Ausschreitungen hätten den ganzen September hindurch angehalten. Die Libyer hätten eine "Tobsuchtsanfall" bekommen und hätten Schwarzafrikaner ohne Unterschie umgebracht. Es hätte gereicht, schwarzer Hautfarbe zu sein, sagte der Fußballer.

Die Vorgänge in Libyen zeigen eines sehr deutlich: Die Argumentation von Befürworter multiethnischer Gesellschaftsmodelle, die in ihrer Argumentation immer wieder au angebliche (in der Regel kurzfristige) wirtschaftliche Vorteile durch Zuwanderun abstellen, wird durch die Vorgänge in Libyen einmal mehr falsifiziert. Diese Befürworte stehen den ethnischen Auseinandersetzungen in einem Zuwanderungsland argumentativ of hilflos gegenüber. Ausschreitungen wie die in Libyen sind inzwischen beileibe kei Einzelfall mehr. Im schlimmsten Fall entstehen Krisenherde wie z. B. in Borneo 1999, als die aus wirtschaftlichen Gründen angesiedelten Manduraner von den Dayak-Ureinwohner blutig vertrieben wurden. Dies geschah nicht aufgrund mangelnden Kontaktes, sondern gerad wegen intensiven Kontakts zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Ethnien. Dies Vorgänge sollten auch hiesigen Multikulti-Befürwortern zu denken geben.


 
     
     
 
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