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Rechtsstreit um Ostpolen
Straßburg - Der Rechtsstreit des Polen Jerzy Broniowski gegen den eigenen Staat auf Entschädigungen für verlorene Besitztümer im einst ostpolnischen Lemberg wird nun vor dem Europäischen Gerichtshof verhandelt. Zuvor hatte er erfolglos alle polnischen Instanzenwege beschritten. Dabei wurde immer wieder darauf verwiesen, daß die Republik Polen bestehende Abkommen über Entschädigungen mit den ehemaligen Sowjetrepubliken nicht ratifiziert habe. In diesen Verträgen verpflichtete sich Warschau, selbst Ausgleichszahlungen zugunsten der vertriebenen Landsleute vorzunehmen. Nach offiziellen Schätzungen gibt es noch 60 000 bis 90 000 Per-sonen, die auf solche Gelder oder Ersatz-Immobilien für Güter warten, die sie östlich des Bugs aufgeben mußten.
EU-Beliebtheitsskala
Brüssel - Ungarn, Malta und Polen sind in den jetzigen EU-Mitgliedsländern die bevorzugten Beitrittsbewerber. Dies geht aus einem neuen Eurobarometer hervor, das auf der Grundlage einer im Frühjahr durchgeführten Befragung von 16 000 Menschen erstellt wurde. Am unbeliebtesten sind demnach die Türkei, Rumänien und überraschenderweise auch das wirtschaftlich mit am besten dastehende Slowenien. Die meiste Zustimmung zur Erweiterung gibt es in Dänemark, Griechenland und Spanien.
Zweitwährung Euro
Wilna - Eine am 22. Oktober vom litauischen Parlament verabschiedete Änderung des Devisengesetzes macht es schon in naher Zukunft möglich, daß der Euro in der Baltenrepublik als zweites gesetzliches Zahlungsmittel anerkannt wird. Dann sollen sowohl Barzahlungen als auch Banküberweisungen in der Gemeinschaftswährung möglich sein.
Schwaben-Offensive
Esseg - Im kroatischen Esseg (Osijek) fand am 26./27. Oktober erstmals eine Versammlung des in Sindelfingen ansässigen Weltdachverbandes der Donauschwaben außerhalb der Grenzen des deutschsprachigen Raumes statt. Gastgeber für die Vertreter aus sechs europäischen Staaten sowie aus Nord- und Südamerika war die Volksdeutsche Gemeinschaft - Landesverband der Donauschwaben mit Sitz in Esseg. Deren Vorsitzender Nikola Mak berichtete u. a. über das Vorhaben, auf dem Lagerfriedhof im nahe gelegenen Valpovo ein Mahnmal für die Leiden der Donauschwaben am Ende des Zweiten Weltkrieg aufzustellen und in einer Kapelle des Ortes eine Erinnerungsstätte einzurichte |
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